Chronik

Verkehrspolizei für dichteres Kontrollnetz

Die Zahl der tödlichen Unfälle und die Zahl der Alko-Lenker steigt, daher gab es am verlängerten Wochenende wieder verstärkte Kontrollen. Geht es nach Wolfgang Staudacher von der Landesverkehrsabteilung soll in den Bezirken sogar wöchentlich kontrolliert werden.

Erst das verlängerte Wochenende hat auf den steirischen Straßen für einen hohen Blutzoll gesorgt. Besonders dramatisch endete ein Unfall Montagfrüh in der Früh im Bezirk Liezen – auf der Umfahrung der Ennstal Straße prallte eine 42 Jahre alte Autofahrerin aus Wien frontal in ein entgegenkommendes Auto. Die Bilanz: Drei Tote und zwei Schwerverletzte – mehr dazu in Drei Tote nach Verkehrsunfall bei Schladming.

Bereits 842 Verkehrsunfälle auf steirischen Straßen

Generell steigen die Unfallzahlen im Vergleich zu den beiden vergangenen Jahren heuer wieder an. Im ersten Quartal des heurigen Jahres gab es in der Steiermark 842 Verkehrsunfälle, das ist eine ähnlich hohe Zahl wie im Jahr 2019. Vor allem die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war steigt wieder an, die Polizei kündigte zuletzt daher weitere Schwerpunktkontrollen an – mehr dazu in Aktion Scharf gegen Raser und Alko-Lenker (10.8.2022).

120 Anzeigen gegen Raser am verlängerten Wochenende

Auch über das verlängerte Wochenende war die Polizei in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag, Graz-Umgebung und Murtal verstärkt im Einsatz. Insgesamt wurden in den drei Bezirken 160 Alko-Vortests durchgeführt. Dabei kam es im Bezirk Graz-Umgebung auch zu einer Führerscheinabnahme. Knapp 120 Anzeigen und Organmandate gab es wegen überhöhter Geschwindigkeit. 35 Anzeigen wurden wegen anderer Vergehen erstattet – etwa wegen Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung. Drei Kennzeichen wurden abgenommen. Am Montag lag der Fokus der Kontrollen im Mariazellerland und hier im Speziellen bei Motorradlenkern – mehr dazu in Polizei nahm Motorradlenker ins Visier.

Staudacher Verkehrsabteilung Steiermark
ORF
Wolfgang Staudacher, Leiter der Landesverkehrsabteilung Steiermark, ist von der Wirkung der Kontrollen überzeugt

Kontrollen senken Risiko schwerer Unfälle

Wolfgang Staudacher von der Landesverkehrsabteilung Steiermark ist jedenfalls überzeugt, dass diese Kontrollen auch Wirkung zeigen – insofern als weniger, vor allem weniger schwere Unfälle passieren: „Es gibt sogar eine kanadische Studie, die besagt, dass nach einer Bestrafung durch die Polizei das Risiko, in einen tödlichen Unfall verwickelt zu sein, für die nächsten drei Monate um 40 Prozent sinkt.“ Die Schwerpunktaktionen sollen aber auch ein Zeichen an die Verkehrsteilnehmer sein, „dass jetzt, wo die Corona-Zeiten de facto vorbei sind, man auch mit mehr Verantwortungsbewusstsein wieder unterwegs sein muss.“

Wöchentliche Kontrollen auf Bezirksebene

Neben dem täglichen Verkehrsdienst der einzelnen steirischen Polizeiinspektionen, die ergänzend von der Landesverkehrsabteilung unterstützt werden, will Staudacher die Schwerpunktkontrollen auch weiterhin möglichst „breit aufstellen“. Das heißt laut Staudacher, „dass auf Bezirksebene wöchentlich Schwerpunktaktionen gemacht werden und, dass wir auch landesweite Schwerpunkte setzen – je nachdem, was zur Jahreszeit aktuell ist. Ich denke, im September, zu Schulbeginn, ist natürlich ein Thema die Geschwindigkeit vor Schulen.“