B320 Umfahrung
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Verkehr

Nach Horrorunfall: Ausbau der B320 im Fokus

Ein schwerer Unfall mit drei Toten am Montag rückt den geplanten Ausbau der Ennstal Bundestraße (B320) wieder verstärkt in den Fokus. Einige Teilprojekte sind bereits abgeschlossen, ein weiteres soll im Herbst fertiggestellt werden.

Auf der 80 Kilometer langen Ennstal Straße zwischen Liezen und Mandling kommt es Jahr für Jahr zu überdurchschnittlich vielen tödlichen Verkehrsunfällen. Erst am Montag starben drei Menschen nach einem Frontalzusammenstoß auf der Umfahrungsstraße bei Schladming – mehr dazu in Drei Tote nach Verkehrsunfall bei Schladming.

Ausbau bis 2029 geplant

Schon seit einigen Jahren wird daher der Ausbau der B320 gefordert. Der Bau einer Autobahn scheiterte vor Jahren unter anderem an Bürgerinitiativen und an der Tatsache, dass in der Region der Wachtelkönig angesiedelt ist. 2018 präsentierte die steirische Landesregierung schließlich ein Maßnahmenpaket für den Ausbau der ehemaligen sogenannten Gastarbeiterroute.

Bis 2029 sollen demnach in Summe rund 25 Millionen Euro investiert werden, mit dem Ziel, die B320 sicherer zu machen. Insgesamt sind zwölf Einzelprojekte geplant, sagt Andreas Tropper, Leiter der Landesbaudirektion: „Aufgrund von Grundstücksverfügbarkeiten und Änderungen in der Raumplanung sind wir an zwölf drangeblieben, von denen sind zwei Projekte abgeschlossen. Das war unser Größtes, nämlich der Knoten in Trautenfels, und die Begleitwege in Tipschern.“

Widerstand gegen Teilprojekte

Bereits im Bau befindet sich das Projekt „Abrückung der B320 in Ennsling“, das noch im Herbst fertiggestellt werden soll. Sechs weitere Projekte, wie etwa die Anschlüsse in Wörschach Ost oder die Anschlussstelle an das geplante Leitspital in Stainach, sind in Planung. Bei zwei Projekten gibt es dagegen Widerstand seitens der Gemeinden und auch von privater Seite: „Die zwei Projekte sind die Trassenabrückung in Pichl und die Verbindung Oberhaus-Lehen. Da haben wir mit den Grundstücken derzeit keine Chance, diese zu bekommen.“

In Schladming selbst ist der Bau einer dritten Fahrspur zwischen Schladming West und Schladming Mitte geplant. Der tragische tödliche Unfall am Montag hätte damit aber nicht verhindert werden können, denn dazu müsste man die Brücke verbreitern. Das aber ist im Maßnahmenpaket des Landes nicht vorgesehen.

Kein konkreter Plan für Nadelöhr Liezen

Nach wie vor keine Lösung gibt es für das Nadelöhr Liezen. Hier würden nach wie vor Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt geführt, heißt es, seitens des Landes wünsche man sich aber eine Umfahrung: „Die Länge ist sicherlich noch ein Thema von Variantenuntersuchungen. Aber ich glaube, dass es eine Umfahrung südlich von Liezen sein wird.“ Tropper hofft, dass es noch im Laufe dieses Jahres mit der Gemeinde zu einer Einigung kommen wird.