Der Ballungsraum rund um Graz ist in den letzten Jahren stark angewachsen, womit auch die Anforderungen an die Wasserversorgung gestiegen sind. Aktuell versorgt der Wasserverband Grazerfeld Südost über ein 287 Kilometer langes Transportnetz rund 24.000 Einwohnerinnen und Einwohner in sechs Gemeinden mit Trinkwasser, der Bedarf konnte zuletzt aber kaum noch gedeckt werden, sodass einiges an Wasser zugekauft werden musste.
Bisherige Brunnen über 40 Jahre alt
Bereits im Jahr 2015 habe der Wasserverband daher eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, heißt es in einer Aussendung, Ende 2017 wurde schließlich ein Pumpversuch in der Thondorfer Au gestartet. „Mehr als vier Jahre später ist nun der rechtskräftige Wasserrechtsbescheid für die Errichtung zweier neuer Brunnen in der Gemeinde Gössendorf eingetroffen“, bestätigt Dietmar Luttenberger, Geschäftsführer im Wasserverband Grazerfeld Südost.
Die Einigung mit den Grundstückseigentümern sei laut Gerald Wonner, Bürgermeister der Gemeinde Gössendorf, kein Problem gewesen. Dabei handle es sich hauptsächlich um Landwirte, die im Bereich der Thondorfer Au Gemüseanbau betreiben und damit ebenso auf die Ressource Wasser angewiesen sind.
Inbetriebnahme ab 2024 geplant
Aktuell ist der Wasserverband dabei, per Ausschreibung nach Unternehmen zu suchen, die dann mit der Errichtung der Brunnen beauftragt werden sollen. Geplanter Baustart ist ab kommenden Winter, die Bauzeit beläuft sich laut Wasserverband auf rund eineinhalb Jahre. Mitte 2024 sollen die Brunnen dann in Betrieb gehen.
Johann Lendl, Obmann im Wasserverband Grazerfeld Südost, spricht von einem „Meilenstein in der Verbandsgeschichte“, denn mit den neuen Brunnen würden die Versorgungskapazitäten deutlich erhöht: „Die beiden neuen Brunnen in der Gemeinde Gössendorf garantieren ab Mitte 2024 eine Entnahmemenge von rund 60 Litern Wasser pro Sekunde. Damit liefern sie fast die doppelte Kapazität als die bisherigen, im Jahr 1975 errichteten Brunnen. Bei entsprechenden
Grundwasserständen können wir aktuell rund 32 Liter Wasser pro Sekunde entnehmen.“