Flüchtlingsheim Kinberg
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Politik

Keine Absage für Flüchtlingsheim Kindberg

Die Gemeinde Kindberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag stellt sich weiter gegen ein geplantes Flüchtlingsheim. Am Donnerstag hat es erste persönliche Gespräche mit den zuständigen Bundesvertretern gegeben. Diese halten an ihren Plänen fest.

Der Bund hat Anfang Juli bekannt gegeben, dass das ehemalige Landespflegezentrum in der Gemeinde Kindberg im Mürztal künftig für Flüchtlinge genutzt werden soll, die medizinische Betreuung brauchen. Die Bewohner im Ort fürchten, dass es eine Massenunterkunft werden könnte und starteten eine Petition – mehr dazu in Petition gegen Flüchtlingsheim Kindberg (12. August 2022).

Bund will ehemaliges Landespflegezentrum mieten

Am Donnerstag hat es ein erstes Treffen zwischen den zuständigen Vertretern der Bundesbetreuungsagentur (BBU) und der Gemeinde Kindberg gegeben. Laut Bürgermeister Christian Sander sei geplant, schon im kommenden Jahr Flüchtlinge im ehemaligen Landespflegezentrum unterzubringen. Es soll Platz für maximal 250 Personen geschaffen werden. Die BBU bleibe bei den Plänen. Der Bund werde das Gebäude anmieten, Vertrag gebe es noch keinen.

Verunsicherung in Kindberg

Vorwiegend sollen in Kindberg Flüchtlinge untergebracht werden, die medizinische Hilfe brauchen, so die Aussage des Bundes. Doch eine Garantie dafür gibt es nicht, kritisiert der Kinderberger Bürgermeister: „Rechtlich gibt es für diese Situation nicht die Ausnahme, so dass man sagt, es werden nur vulnerable Personen sein, die kommen werden. Dann würde die Gemeinde auch mehr dahinter stehen. Wir vermuten eben, dass Asylwerber kommen werden und dass es dann so wie in anderen Städten, in Leoben etwa, sein wird, dass viele dieser Asylwerber durch die Stadt gehen und das unser Miteinander verändern wird.“

Viele Fragen weiterhin offen

1.500 Unterschriften hat die Gemeinde in Form einer Petition bereits gesammelt. Man wolle damit deutlich machen, dass man für eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen eintrete. Und das sei im stark sanierungsbedürften Gebäude aus 1900 nicht der Fall. Außerdem, sagt Sander: „Verstehen die Menschen nicht, wo die Mitarbeiter, also die Betreuer für diese Einrichtung, herkommen sollen. Mitarbeiter, die uns selbst fehlen.“

Bis zu 250 Menschen sollen im ehemaligen Landespflegezentrum künftig Unterkunft finden. Man werde weiterhin über alle Fraktionen hinweg gegen das Projekt kämpfen, sagt der Kindberger Bürgermeister, Christian Sander.