Nach vielen dramatischen Unfällen in der Vergangenheit ging die MotoGP erstmals mit einer Sicherheits-Schikane über die Bühne: Diese neue Links-Rechts-Links-Kurve zwei (2A/2B) half mit, ein problemloses Rennen über die Bühne zu bringen. Für sich entschieden hat es schließlich Francesco Bagnaia.
Finale mit Ducati-Sieg
Vor mehr als 92.000 Fans setzte sich der Italiener am Sonntag nach 28 Runden auf dem trockenen Red Bull Ring vor Fabio Quartararo und seinem Markenkollegen Jack Miller durch. Für Bagnaia war es schon der dritte Sieg in Folge und für Ducati der siebente Sieg in neun Rennen seit 2016 in Spielberg. Die restlichen zwei Rennen hat „Hausherr“ KTM gewonnen. Weltmeister Quartararo baute mit seiner Yamaha die WM-Führung aus. Bester KTM-Pilot war Brad Binder als Siebenter.

Insgesamt kamen fast 170.000 Fans zum Österreich-Rennen nach Spielberg; exakt waren es 167.850. Einer der prominentesten dabei war wohl Formel-1-Star Fernando Alonso. Die Polizei war mit mehreren hundert Polizistinnen und Polizisten samt Spezialeinheiten im Einsatz: „Wir hatten mehrere Anzeigen und Interventionen abzuarbeiten, beispielsweise haben wir Strafrechtsdelikte abzuarbeiten gehabt; Körperverletzungen und auch einige kleine Raufhandel“, so der Einsatzkommandant der Polizei, Günther Perger.
Sturm als größte Herausforderung
Die für die Einsatzorganisationen größte Herausforderung im Vorfeld war der enorme Sturm am Donnerstag: „Es war am Donnerstag die Großveranstaltung schon am Laufen, das Veranstaltungsgelände war abzusichern – aber zugleich ist dieses Unwetterereignis eingetreten: Feuerwehr, Rettung und Polizei waren an einer Vielzahl von Einsatzorten permanent beschäftigt und haben hervorragende Arbeit geleistet“, lobt die Bezirkshauptfrau des Murtals, Nina Pölzl.

Allein 180 Feuerwehrleute waren im Einsatz: „Das Veranstaltungsgelände selbst war nicht so stark betroffen wie das Rundherum; wir waren natürlich auch am Veranstaltungsgelände im Einsatz, aber es war relativ rasch abzuarbeiten“, schildert der Einsatzleiter der Feuerwehr, Erwin Grangl.
Junger Pilot bei Nachwuchsrennen verletzt
Das Österreichische Rote Kreuz stand mit rund 100 Einsatzkräften im Dienst. 389 Versorgungen waren erforderlich. 61 Menschen mussten in umliegende Krankenhäuser transportiert werden. Am Veranstaltungsgelände rückte der Rettungswagen 166 Mal aus: „Die Fälle reichen durch die Bank vom Kopfweh bis zu Knochenbrüchen, teilweise auch durch Alkohol bedingt“, so Einsatzleiter Bernd Peer.

Im Rahmen eines Nachwuchsrennens, der Auslaufrunde des sogenannten Rookies Cup, kam es zu einem Unfall: Der Ungar Sorra Görbe und der Franzose Amaury Mizera stießen zusammen und stürzten. Beide Fahrer wurden auf der Strecke versorgt. Während Görbe mit Prellungen davon kam, musste der offenbar schwerer verletzte Mizera mit dem Hubschrauber von Spielberg nach Graz geflogen werden. Der Zustand des 15-jährigen Franzosen wurde von Sky Sport als „kritisch“ bezeichnet.
Voller Kalender für das Murtal
Die Region rund um den Red Bull Ring bleibt auch nach Formel 1 und MotoGP in Bewegung. Schon nächstes Wochenende steigt auf dem Ring das mit 400 Fahrern in 15 Klassen ausverkaufte Rupert-Hollaus-Gedenkrennen, bei dem sich immer wieder Italiens Motorrad-Legende Giacomo Agostini die Ehre gibt.
Sind die Preise dafür gegenüber den Motorsport-Königsbewerben deutlich reduziert, gilt bei der folgenden Großveranstaltung überhaupt „Eintritt frei“. Die Rede ist von der Airpower am nahen Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg, zu der am 2. und 3. September wie bei der Formel 1 an die 300.000 Besucher erwartet werden. Vom 23. bis 25. September gastiert die DTM am Ring.