Coronavirus

Graz will mit Aufklärung Impfquote erhöhen

Die Stadt Graz folgt dem Aufruf der Bundesregierung und startet eine kommunale Impfkampagne. Ziel der Kampagne ist es, mit gezielter Aufklärung die Impfquote zu erhöhen.

Die Lockerung der CoV-Maßnahmen im August habe bewirkt, dass viele Personen eine andere Wahrnehmung von der Gefährlichkeit des Virus hätten, warnte erst Mitte August der Grazer Infektiologe Bernhard Haas – mehr dazu in Infektiologe: „Das Virus bleibt gefährlich“ (13.8.2022). Gleichzeitig erwarten Experten im Herbst wieder einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen, weshalb das Nationale Impfgremium die vierte Impfung nun jedenfalls allen Personen ab 60 Jahren empfielt – mehr dazu in Viertimpfung nun ab 60 Jahren empfohlen (news.ORF.at, 10.8.2022).

Kahr: „Aufklären statt bevormunden“

Weil die Impfmüdigkeit zuletzt aber deutlich zu spüren war und es vor allem noch große Lücken bei der dritten Impfung gibt, will die Stadt Graz unter dem Motto „GrazWillsWissen“ nun mit einer Info-Kampagne durchstarten. Sie soll die „persönliche Entscheidungsfindung erleichtern“, wie es heißt, und bestenfalls die Impfquote so wieder erhöhen. Gleichzeitig soll die Kampagne auch Antworten auf jene Fragen geben, mit denen sich auch Impfwillige zunehmend auseinandersetzen – das betrifft etwa die Frage, wann man sich den vierten Stich holen soll oder ob man auf den angepassten Impfstoff warten soll.

Die finanziellen Mittel für die Kampagne stellt der Bund zur Verfügung, in Summe 1,5 Millionen Euro: „Mit den Mitteln des Bundes ist es möglich, das Angebot der Stadt Graz direkt zu den Menschen zu bringen. Uns geht es vor allem darum, Sachlichkeit in dieses emotionale Thema zu bringen. Aufklären statt bevormunden, lautet unser Motto“, erklärt Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ).

Impfkampagne Stadt Graz
Foto Fischer

Aufklärung durch mobile Teams

Die Aufklärung soll vor allem in persönlichen Beratungsgesprächen durch mobile Informationsteams erfolgen – laut Stadt Graz handle es sich dabei um 20 eigens ausgebildete Impfberaterinnen und -berater, die mit Lastenrädern im gesamten Stadtgebiet unterwegs sein werden; auch ein Impfberatungsbus soll zum Einsatz kommen. Zusätzlich wird mit Plakaten, Foldern in 17 Sprachen und Inseraten geworben.

Laut Eva Winter, Leiterin des Grazer Gesundheitsamts, sei das Ziel der Kampagne: „Wir möchten allen Interessierten bestmöglichen Zugang zu gesicherter medizinischer Information geben. So steht allen eine tatsächlich greifbare Entscheidungsgrundlage für den eigenen Weg zur Verfügung: mit oder auch – aus meiner Sicht als Ärztin natürlich weniger wünschenswert – ohne Impfung.“

Kampagne läuft bis Ende November

Besonderes Augenmerk werde bei der Kampagne auf noch nicht vollständig immunisierte, ältere Menschen sowie auf erwachsene Grazerinnen und Grazer mit und ohne Migrationshintergrund gelegt. Die Kampagne startet am 25. August und läuft bis Ende November.

Seit einer Woche haben in der Steiermark auch alle CoV-Impfstraßen wieder geöffnet und die Verantwortlichen zeigen sich mit dem Zustrom bisher zufrieden – weiteres Interesse erhofft man sich durch den neuen Totimpfstoff von Valneva – mehr dazu in Impfstraßen wieder gut besucht.