Soziales

Transport stellt 24-Stunden-Betreuung vor Probleme

Ein tödlicher Unfall mit einem Pflegetransporter am Dienstag hat auch ein Schlaglicht auf die Situation in der 24-Stunden-Betreuung geworfen. Durch Unterfinanzierung komme es gerade beim Transport zu teils gefährlichem Sparverhalten, heißt es aus der Branche.

Bei einem schweren Unfall mit einem Pflegetransporter Dienstagfrüh in Stainz im Bezirk Deutschlandsberg kam eine Pflegerin aus Rumänien ums Leben, sechs weitere wurden verletzt – mehr dazu in Tödlicher Verkehrsunfall bei Stainz. Der Bus war auf der regennassen Straße von der Fahrbahn abgekommen, die Ursache dafür ist noch unklar.

Zweiter Chauffeur oft nicht leistbar

Unabhängig davon seien solche Pflegetransporte von ausländischen Kräften nach Österreich generell ein Problem, heißt es aus der Branche, denn gerade beim Transport werde zu oft gespart und müsse oft auch gespart werden, bestätigt Klaus Katzianka, selbst Betroffener und Anbieter von Pflegediensten.

„Neben der ganzen Problematik in der 24-Stunden-Betreuung ist der Transport natürlich auch ein sehr kritischer Teilbereich, weil er von den Kosten her nicht so bedient wird, wie er bedient werden sollte. Wenn jetzt zum Beispiel Transporter hunderte Kilometer unterwegs sind, wäre es natürlich notwendig, dass ein zweiter Chauffeur im Auto sitzt – dies ist aber wirtschaftlich für die Unternehmen kaum bis nicht möglich.“

Ein weiteres Problem sei, dass auf Grund des Geldmangels die Transportfahrten der Pflegerinnen immer öfter privat organisiert würden, was wiederum zu Versicherungsproblemen für 24-Stunden-Pflegerinnen führen könne, wenn etwas passiert: „Und das sehe ich als große Gefahr – weil einfach dann dieser Schutz nicht mehr gegeben ist“, so Katzianka.

Verdreifachung der Förderung gefordert

Hintergrund sei eine chronische Unterfinanzierung des 24-Stunden-Pflegebereichs. Katzianka fordert daher eine Erhöhung der monatlichen Mittel: „Ich würde anregen, dass man die staatliche Förderung von 550 Euro verdreifacht, auf 1.650 Euro. Somit würde den Familien mehr Geld bleiben, dass sie teilweise in die Personenbetreuungskräfte und auch in den Transport investieren könnten.“ Auch eine Erhöhung des Pflegegelds in den höheren Stufen sei dringend notwendig.