++ HANDOUT ++ STEIERMARK: 1.400 JAHRE ALTE TANNE AUS UNTERWASSERWALD IM ALTAUSSEER SEE GEBORGEN
…STERREICHISCHE BUNDESFORSTE
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Umwelt

Altaussee: 1.400 Jahre alte Tanne geborgen

Eine rund 1.400 Jahre alte Weißtanne ist im Zuge eines Forschungsprojektes aus dem Altausseer See geborgen worden. Der Baum stammt aus einem Unterwasserwald, der seit den 1970er Jahren bekannt ist.

Die Bergung der rund 1.400 Jahre alten Tanne zog sich laut den Verantwortlichen über mehrere Wochen. Der Baum stand in 18 Metern Tiefe und ist sechs Tonnen schwer. Projektleiter Erwin Heine erklärte, dass die Feuerwehr vier Versuche gebraucht hatte, um den Baum zu bergen. Rund 100 Baumstämme befänden sich ebenfalls im See. Von diesen wurden Holzproben entnommen, die zeigten, dass die Bäume gleichen Alters seien.

Mit der Bergung der Weißtanne wollte man herausfinden, warum die Bäume unter Wasser stehen und mit der Zeit nicht am Boden liegen, begründete Heine die aufwendige Aktion. Der Wurzelkörper der Tanne zeigte, dass dieser durch Erd- und Steinablagerungen beschwert war, wodurch die Bäume im Wasser stehen. Unklar ist noch, wie diese in den See kamen.

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Schweres Gerät war notwendig, um den wertvollen Baum unbeschadet aus dem Altausseer See ziehen zu können

Das Alter der geborgenen Tanne konnte durch eine Kombination der Untersuchung der Jahresringe und der C14-Methode, die den radioaktiven Zerfall und die bekannte Halbwertszeit des Kohlenstoffisotops nutzt, bestimmt werden. Der Baum weist 247 Jahresringe auf, hat rund 600 nach Christi zum Wachsen begonnen und ist 859 nach Christi abgestorben. Das ist das Resultat der Untersuchung.

Naturereignis zerstörte die Bäume

Laut Erwin Heine muss es im 9. Jahrhundert ein größeres Naturereignis gegeben haben, wie etwa einen Felssturz oder ein Erdbeben. Das könnte einerseits erklären, warum die Bäume im See stehen und andererseits, warum alle zur gleichen Zeit abstarben. Bereits in den 1990er Jahren untersuchte man Bäume im nahe gelegenen Atter- und Gosausee und stellte auch dort fest, dass Bäume im 9. Jahrhundert abstarben. Nun wolle man herausfinden, ob hier ein Zusammenhang bestehe, so der Projektleiter.

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Seit drei Jahren laufen Forschungsarbeiten, um der Veränderung des Gewässers und den Umwelteinflüssen auf den Grund zu gehen

Der Altausseer See wird seit 2019 gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien und den Österreichischen Bundesforsten erforscht. So wurde etwa mithilfe eines Fächerecholots ein 3-D-Modell des Seebeckens angefertigt, das Sedimentformationen, größere Steine, Risse und Ähnliches im See zeige. Aktuell untersucht wird im Zuge des Projektes der Mikroplastikgehalt im See. Erste Ergebnisse weisen aber auf keine besonderen Abweichungen des Gewässers hin, so Heine.