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Politik

Pflegeassistenz soll Fachpersonal entlasten

Das Land will den Pflegeberuf attraktiver machen. So sollen etwa in Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) Arbeitslose als Assistenzkräfte mitarbeiten. Branchenvertreter appellieren auch an PensionistInnen und StudentInnen, die Pflegeassistenz als Chance zu sehen.

Es sind mehrere Maßnahmen, die vom Land Steiermark gesetzt werden, um neues Personal für die Pflegebranche zu gewinnen: So gibt es etwa ab 1. September den Ausbildungsbeitrag in der Höhe von monatlich 600 Euro – mehr dazu in Pflegeausbildung: 600 Euro monatlicher Zuschuss. Diesen können Schülerinnen und Schüler, die eine Gesundheits- und Krankenpflege- oder Pflegeassistenzausbildung machen, beantragen.

Marianne Raiger vom Gesundheits- und Krankenpflegeverband Steiermark sieht hier eine Entlastung, gerade in Zeiten einer hohen Inflation. Raiger begrüßt auch die weitere angekündigte Maßnahme, wonach über das AMS Assistenzkräfte für Pflegeheime vermittelt werden sollen. Ein solches Pilotprojekt gab es bereits vor knapp zwei Jahren – mehr dazu in Langzeitarbeitslose entlasten Pflegepersonal (1.12.2020).

Langzeitarbeitslose gegen Personalmangel

Durch den Personalmangel im Pflegebereich sollen nun Langzeitarbeitslose helfen. Damit sollen Pflegedienste künftig entlastet werden.

Bereichernde Arbeit für alle

„Es kann sich natürlich sehr lohnen, wenn diese neuen Mitarbeiter sich sehr interessieren, und wenn ich von entlastenden Arbeiten spreche – da geht es um Dinge wie Essenwegtragen, Essenslisteneintragen, administrative Tätigkeiten, die von jemandem übernommen werden können, der nicht unbedingt eine pflegerische Ausbildung hat“, sagte Marianne Raiger.

Fachpersonal entlasten

Franz Ferner von der Volkshilfe sieht auch noch weitere Möglichkeiten, Assistenzkräfte zu finden: „Das könnten Menschen sein, die zum Beispiel vor Kurzem in Pension gegangen sind. Das könnten Studierende sein, weil sie ja nicht Vollzeit beschäftigt sein müssen. Man kann Assistenzarbeiten ja wunderbar einteilen – kollektivvertraglich bezahlt.“ So sollen Pflegekräfte entlastet werden und sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können.

Imagewandel Pflegeberuf

Als dritte Maßnahme soll der Pflegeberuf ein neues Image bekommen. „Die Arbeit mit den Menschen ist etwas ganz Besonderes. Es gibt Situationen, wo man wirklich stolz ist, Pflegende zu sein, und ich denke mir, diese Themen werden in der Öffentlichkeit viel zu wenig angesprochen“, sagte Raiger und kehrte damit die positiven Seiten der Pflege hervor.