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Rotes Kreuz Mariazell
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Politik

Bessere Bezahlung soll mehr Notärzte bringen

Zwei Notfälle mit Todesfolge haben im Juli zu heftiger Kritik am Notarztwesen geführt. Das Land verhandelte daher nun gemeinsam mit der Ärztekammer neue Honorarsätze aus, die die Bereitschaft, Notarztdienste zu machen, erhöhen soll.

Der Pool an möglichen Notärzten sei eigentlich groß – rund 1.000 Medizinerinnen und Mediziner in der Steiermark sind ausgebildete Notärzte –, doch nicht einmal die Hälfte davon ist derzeit bereit, auch als Notarzt zu arbeiten.

Einsatzpauschale von 120 Euro

Das soll sich mit dem neuen Honorarsystem ändern, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Ich glaube, dem Land ist es hier gelungen, mit der Verbesserung der Honorierung die Notärztedienste noch attraktiver zu machen. 450 Notärzte haben wir schon, und wir hoffen natürlich, dass sich noch mehr entscheiden, uns auch freiberuflich zu unterstützen.“

Konkret soll es ab 1. September für jeden dokumentierten Einsatz eine Einsatzpauschale von 120 Euro geben. Notärzte in Regionen, wo es nicht so viele Einsätze gibt, erhalten zusätzlich ein Einsatzfixum, das am Wochenende 240 Euro beträgt.

Peripherie soll nicht benachteiligt werden

„In Summe sollten alle Ärzte in der Steiermark, egal, wo sie zum Einsatz kommen, in etwa dieselben Verdienstmöglichkeiten haben, damit wir die Peripherie nicht benachteiligen. In Summe kann man schon sagen, dass ein Wochenenddienst in der Peripherie etwa den Wert von 2.000 Euro brutto hat – bisher werden es etwa 1.400 gewesen sein“, sagt Harald Eitner, der Leiter der Abteilung Katastrophenschutz.

Bessere Bezahlung soll mehr Notärzte bringen

Zwei Notfälle mit Todesfolge haben im Juli zu heftiger Kritik am Notarztwesen geführt. Das Land verhandelte daher nun gemeinsam mit der Ärztekammer neue Honorarsätze aus, die die Bereitschaft, Notarztdienste zu machen, erhöhen soll. Konkret soll es ab 1. September für jeden dokumentierten Einsatz eine Einsatzpauschale von 120 Euro geben.

Ärztekammerpräsident Michael Sacherer zeigt sich mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden: „Die Wertschätzung war von Anfang an ein Thema, und wir sind zuversichtlich, dass die Wertschätzung auch in einer monetären Konstellation vergleichbar ist mit dem, was in den anderen Bundesländern gezahlt wird.“

Kampus: „Noch einiges zu tun“

Für Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) gibt es insgesamt aber noch Luft nach oben: „Was noch zu tun sein wird, ist zu schauen, wie können wir in den Regionen das System noch mehr ausbauen. Es sind die Hubschrauber genannt worden, auch beim Personal am Boden in den Stationen gibt es einiges zu tun – wir sind da dran.“

Mit dem schon am Notarztgipfel im Juli angekündigten zweiten nachtflugtauglichen Hubschrauber soll noch heuer vom Standort Öblarn aus rund um die Uhr geflogen werden können; ab wann genau steht aber noch nicht fest – mehr dazu in 24-Stunden-Rettungshubschrauber in Niederöblarn fix (10.8.2022).