Rasmus Höjlund
GEPA/Chris Bauer
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Fussball

Höjlund-Rekordtransfer zu Atalanta offiziell

Sturm Graz hat das größte Geschäft der Clubgeschichte abgewickelt. Seit Samstag ist der Wechsel von Stürmer-Talent Rasmus Höjlund zu Atalanta Bergamo beschlossene Sache, wie die beiden Clubs mitteilten. Die Ablöse könnte durch Boni auf 20 Mio. Euro steigen.

Sturm verkauft den 19-jährigen Dänen nur sieben Monate nach dem Erwerb für 1,8 Mio. Euro vom FC Kopenhagen also um das Zehnfache weiter. Höjlund fehlte bereits beim Mannschaftstraining am Freitag und absolvierte stattdessen in Bergamo den Medizincheck: „Rasmus hat die Freigabe und die Möglichkeit erhalten, zum Medizincheck nach Italien zu fahren“, sagte Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. Nun unterschrieb Hojlund bis 2026.

Transfersumme entspricht Jahresbudget

Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker hatte seinen entwicklungsfähigen Torjäger lange unbedingt halten wollen. Er wurde angesichts der Millionensumme, die in etwa einem Jahresbudget der Grazer entspricht, aber letztlich doch schwach. „Es steht außer Frage, dass wir Rasmus gerne weiter hier in Graz gesehen und sportlich noch weiter geformt hätten“, sagte Schicker. „Schlussendlich muss man allerdings klar festhalten, dass wir ihm den Transfer in eine der Top-Ligen Europas nicht verwehren wollten, auch wenn der sportliche Verlust natürlich schwer wiegt.“ Für Sport-Geschäftsführer Thomas Tebbich war eines klar: „Die Rekordablösesumme ist ein eindeutiges Indiz für unsere kontinuierliche, hervorragende Arbeit und wird uns weitere Schritte in der Gesamtentwicklung des Vereins ermöglichen.“

Bis zu 20 Millionen Euro Ablöse

Bei der Ablösesumme dürfte der Club aus der Serie A, der in der vergangenen Saison das internationale Geschäft verpasst hat, noch einmal nach oben gegangen sein. So soll Sturm knapp 17 Millionen Euro sofort erhalten, einen Bruchteil davon nascht Kopenhagen mit. Mit etwaigen Bonuszahlungen könnte das Gesamtvolumen des Geschäfts auf über 20 Mio. Euro ansteigen.

Ligaintern ist dies der mit Abstand teuerste Verkauf eines Nicht-Salzburgers. Dieses Ranking hatte zuvor Maximilian Wöber mit seinem Wechsel von Rapid zu Ajax Amsterdam um kolportierte 8,1 Mio. Euro fünf Jahre lang angeführt. Salzburg bewegt sich mittlerweile regelmäßig an und über Höjlund-Sphären. Sturms bisheriger Rekordtransfer war Angreifer Yeboah, der in diesem Jänner um 6,5 Mio. Euro ebenfalls nach Italien zum späteren Serie-A-Absteiger Genoa wechselte.

Position soll nachbesetzt werden

„Rasmus hat extrem abgeliefert in den acht Monaten und eine richtig gute Entwicklung genommen“, erklärte Schicker angesichts von zwölf Höjlund-Toren in 21 Spielen. „Das zeigt, dass unser Trainer richtig gut mit jungen Spielern arbeiten kann. Das ist unser Weg, den wollen wir weiter konsequent gehen“, sagte Schicker und kündigte an, den Abgang auffangen zu wollen. „Wir haben die Augen offen, wir wollen auch auf der 9er-Position was machen. Wir wissen aber auch, dass am Mittwoch das Transferfenster zugeht. Der Plan ist schon, dass wir diese Position nachbesetzen.“

Sturm sei gut vorbereitet und beginne nicht erst heute zu scouten. „Das ist schon im Hintergrund passiert.“ Sportlich sei es „natürlich ein herber Verlust“, merkte Schicker an. Es gebe jedoch auch die Seite des Spielers. „Man hat gemerkt, wie sich der Verein um Rasmus bemüht hat.“ Mit dem Niederländer Emanuel Emegha (19) holten die Grazer erst unlängst einen Stürmer mit Potenzial dazu. Zudem bewies Milan Toth (20) mit bisher fünf Saisontoren für Sturms zweite Mannschaft seinen Torriecher.