Chronik

Grazer Firma wurde Opfer von CEO-Betrügern

Ein Grazer Unternehmen ist von so genannten CEO-Betrügern um fast 47.000 Euro betrogen worden. Die unbekannten Täter hatten eine Angestellte dazu aufgefordert, eine offene Rechnung zu bezahlen – die Frau kam dieser Forderung nichtsahnend nach.

Bei einem sogenannten „CEO-Betrug“ geben sich Täter als Firmenchefs oder hochrangige Führungskräfte eines Unternehmens aus und verleiten Angestellte mit gefälschten Rechnungen zu Zahlungen vom Geschäftskonto – so passiert vor wenigen Tagen in Graz.

Firma entstand 47.000 Euro Schaden

Bislang unbekannte Täter kontaktierten die Buchhalterin eines Unternehmens aus der Branche Tourismus und Freizeitwirtschaft per Mail. Sie forderten die Frau auf, eine angeblich noch offene Rechnung zu bezahlen. Da diese im System des Unternehmens nicht aufschien, forderte die Buchhalterin besagte Rechnung neuerlich ein.

In der Folge langte ein Mail der vermeintlichen Geschäftsführerin bei der Buchhalterin ein, wobei diese um Durchführung der besagten Überweisung aufgefordert wurde. Wie sich erst später herausstelle, handelte es sich dabei um ein gefälschtes Mail der Betrüger. Dem Unternehmen entstand so ein Schaden von knapp 47.000 Euro, woraufhin Anzeige bei der Polizei erstattet wurde. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen schweren Betruges.

Betrugsform seit 2015 bekannt

Erkenntnissen des Bundeskriminalamts zu Folge ist diese Betrugsform seit 2015 in ganz Europa bekannt. Oft handelt es sich bei den Opfern um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Office-Bereich oder aus der Buchhaltung größerer Unternehmen. Seit Anfang des Jahres wird ein solch großangelegter Betrug auch vor dem Grazer Straflandesgericht verhandelt – mehr dazu in 56 Mio. Euro Schaden: Geldwäscheprozess in Graz (28.2.2022).

Auf Grund des jüngsten Anlassfalls warnt die Kriminalpolizei nun ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche. Erste Anzeichen dafür seien ungewöhnliche Mails oder Anrufe, die Bitte um absolute Vertraulichkeit oder auch ungewöhnliche Anfragen im Widerspruch zu sonst üblichen internen Verfahren. Auch ein erzeugter Druck und das Gefühl der Dringlichkeit sowie Drohungen oder ungewöhnliche Schmeicheleien sollten die Alarmglocken schrillen lassen, so die Polizei.

Sicherheitstipps der Polizei

  • Überprüfen Sie immer angeführte Mail-Adressen, wenn Sie Überweisungen tätigen.
  • Halten Sie sich strikt an die Sicherheitsverfahren für Zahlungen.
  • Bei Zweifel an einer Zahlung, fragen Sie zuständige Kollegen oder Ihren Chef persönlich.
  • Öffnen Sie nicht verdächtige Links oder Mail-Anhänge.
  • Wenn Sie eine verdächtige Mail oder einen verdächtigen Anruf erhalten, informieren Sie stets Ihre hausinterne IT-Abteilung.