Geldbörse
ORF.at/Patrick Bauer
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Wirtschaft

ÖGB fordert: „Kein Verlust“ bei Lohnrunden

In drei Wochen beginnt die für alle Branchen richtungsweisende Herbst-Lohnrunde der Metaller und der steirische ÖGB-Vorsitzende Horst Schachner geht mit ganz klaren Vorstellungen in die Verhandlungen: „Die Löhne müssen steigen wie seit 20 Jahren nicht mehr“.

Die Inflation steigt und steigt, viele Güter des täglichen Lebens werden seit Monaten immer teurer und die Energiepreise schießen durch die Decke – mehr dazu auch in Fernwärme wird um 65 Prozent teurer (26.8.2022) sowie in Teuerung macht Menschen preisbewusster (28.8.2022). Noch vor Beginn der Lohnverhandlungsrunden will die Gewerkschaft daher österreichweit gegen die Teuerung protestieren, unter anderem auch in Bruck an der Mur, wo eine Großdemo am 17. September geplant ist.

Lohnerhöhung „wie in den letzten 20 Jahren nicht“

Bei den Lohnverhandlungen selbst will die Gewerkschaft schließlich massive Lohnerhöhungen zu fordern. Der steirische ÖGB-Chef gibt sich vor Beginn der richtungsweisenden Kollektivvertragsverhandlungen bei den Metallern am 19. September jedenfalls kämpferisch: „Wenn ich daran denke, dass 20 bis 25 Prozent des täglichen Lebens teurer geworden sind, dann muss man sich vorstellen, dass man mit sechs Prozent Lohnerhöhung nicht weit auskommt. Deshalb muss man durchrechnen und sagen: Was brauche ich für die nächsten Jahre? Für das heurige Jahr muss man so abschließen und sagen: Da darf kein Verlust rauskommen.“

Auf eine konkrete Prozentzahl will sich beim ÖGB derzeit niemand festlegen, die Ziele sind aber hoch gesteckt. Man gehe von einer starken Lohn-Erhöhung aus: „Und die wird sich in Prozenten in einem Bereich abspielen, den wir in den letzten 20 Jahren nicht gehabt haben, das kann ich soweit sagen.“

Wirtschaftskammer mahnt zur Mäßigung

Bei der Wirtschaftskammer mahnt man dagegen zu Mäßigung, denn viele Unternehmen seien durch die Kostenexplosion der letzten Monate existenziell bedroht, das dürfe bei den Lohn-Verhandlungen nicht vergessen werden, sagt Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk: „In der Vergangenheit hat die Sozialparnterschaft bewiesen, dass sie auch in schwierigen Zeiten mit Augenmaß und Vernunft an diese Situation herangeht und da habe ich auch großes Vertrauen. Ich glaube, da muss es im Vorfeld kein Säbelrasseln geben.“