Briefwagen für Briefträger
ORF.at/Sonja Ryziensk
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Wirtschaft

Personalnot: Post setzt auf neues Pilotprojekt

Die Post kämpft derzeit mit massiven Personalproblemen – österreichweit seien es 1.000 Beschäftigte, die sofort eingestellt werden könnten, heißt es bei der Post. Ein laufendes Pilotprojekt mit der Caritas in der Steiermark soll nun bei der Personalsuche helfen.

Allein in der Steiermark werden aktuell 80 Vollzeitkräfte gesucht. Vor allem im Bereich der Zustellung und Sortierung gebe es große Personallücken. Grund dafür sei ein stetig steigendes Paketaufkommen, heißt es bei der Post.

Externe Paketzusteller als Überbrückungshilfe

Damit verbunden sei ein entsprechender Ausbau der nötigen Infrastruktur, erklärt Markus Leitgeb, Sprecher der Post AG: „Man sieht das ja auch in Kalsdorf nahe Graz, da haben wir das Paketzentrum ausgebaut. Und dafür brauchen wir natürlich nicht nur neue E-Fahrzeuge und Sortiermaschinen, sondern in weiterer Folge auch zusätzliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.“ Aktuell muss die Post in besonders paketintensiven Zeiten wie Weihnachten auf externe Paketzusteller zurückgreifen.

Sujet Pakete Post Verteilerzentrum
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Pilotprojekt mit Caritas seit Sommer

Um das dringend benötigte Personal zu finden, will die Post nun, gemeinsam mit der Caritas, speziell auch auf Menschen mit Migrationshintergrund zugehen. Ein entsprechendes Pilotprojekt dazu läuft derzeit in der Steiermark, so Leitgeb: „Wir haben jetzt im Sommer damit begonnen und die ersten Arbeitskräfte aufgenommen, konkret im Brief- und Logistikzentrum in Graz beim Hauptbahnhof. Wir sehen das als Testobjekt oder Testballon und wenn das gut funktioniert, dann möchten wir das gemeinsam mit der Caritas auf ganz Österreich ausrollen.“

Höheres Porto wegen hoher Energiepreise

Abseits der Personalproblematik schlagen sich auch bei der Post die hohen Energiepreise nieder – trotzdem soll am Ausbau der E-Mobilität festgehalten werden, heißt es. Allerdings wird das Versenden schon bald teurer werden: Wer ab 1. Oktober etwas mit der Post verschicken möchte, muss pro Sendung rund 15 bis 20 Cent tiefer in die Tasche greifen. Der Preis für den kleinsten Brief etwa liegt dann bei einem Euro, aktuell sind es 85 Cent.