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Wirtschaft

Schultaschen: K&Ö in Preisabsprachen verwickelt

Das Grazer Handelsunternehmen Kastner & Öhler ist wie auch die Buchhandelskette Thalia und die Georg Hausmann KG in ein Schultaschenkartell involviert, gab die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) am Freitag bekannt. Sie müssen Strafe zahlen.

Das steirische Unternehmen hatte mit dem Hersteller der Marken „satch“ und „ergobag“ – der deutschen Fond Of GmbH – Preisabsprachen getroffen. Konkret wurde gegen Kastner & Öhler eine Geldbuße in Höhe von 70.000 Euro verhängt, gegen Thalia von 100.000 Euro und gegen den Hersteller Fond Of GmbH von 340.000 Euro. Fond Of und Kastner & Öhler stellten einen Kronzeugenantrag und bekamen deshalb geringere Strafen.

Gegen den niederösterreichischen Händler Georg Hausmann KG sei aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens lediglich ein Antrag auf Feststellung eingereicht worden, hieß es seitens der BWB. Das Unternehmen habe kooperiert und ein Anerkenntnis abgegeben.

Ermittlungen abgeschlossen

Mit den Beschlüssen über die Verhängung der Strafen seien die Ermittlungen der BWB im Schultaschenkartell jetzt abgeschlossen, so die Behörde am Freitag.

Bei den kartellrechtswidrigen Verhaltensweisen handelte es sich um Vereinbarungen mit Herstellern von Schultaschen und Schulrucksäcken bezüglich der Einhaltung von Verkaufspreisen. Den Händlern wurden von den Herstellern nur vermeintlich als unverbindliche Verkaufspreise bezeichnete Preise verbindlich vorgegeben, die sie in weiterer Folge auch meist beachteten – dadurch wurde der Wettbewerb zwischen den Händlern eingeschränkt.

Ferner wurde von der Fond Of GmbH teilweise auch die Möglichkeit des Onlineverkaufs durch Händler auf deren eigenen Websites sowie auf Drittplattformen in unzulässiger Weise beschränkt.

Wäg: „Das war nicht in Ordnung“

Martin Wäg, Vorstandschef von Kastner & Öhler, bestätigte den Sachverhalt: Ja, man habe sich mit dem Lieferanten über Preise unterhalten. „Wir hatten Preisaktionen gemacht, und damit war der Lieferant nicht einverstanden. Wir sind dessen Vorgaben nachgekommen, und das war nicht in Ordnung“, so Wäg in einer Stellungnahme; er betont, dass diese Praxis mittlerweile eingestellt sei.