Der Chef der Luftstreitkräfte, Gerfried Promberger, sprach in einer ersten Bilanz von einem unglaublichen Besucherandrang: „Am Samstag sind rund 150.000 Besucher gekommen, am Freitag waren es 125.000, gesamt also rund 275.000 Zuschauer“ – mehr dazu in Großer Andrang am ersten Tag der Airpower.
Einer von ihnen war Alexander Van der Bellen: In Empfang genommen wurde der Bundespräsident nach der Landung mit einem Blackhawk-Helikopter unter anderen von einer ÖVP-Damenriege: „Hausherrin“ und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Landtagspräsidentin Manuela Khom und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
Ein Selfie mit dem Präsidenten
Begleitet von Airpower-Projektleiter Wolfgang Prieler nahm er das Gelände des Fliegerhorstes vom Tower aus in Augenschein. Bis er dort angekommen war, dauerte es allerdings etwas: Reihenweise wollten die Menschen Selfies mit dem Bundespräsidenten machen, und Van der Bellen kam dem sichtlich gerne nach.
Rund 200 Fluggeräte aus 20 Nationen, davon rund 50 des Bundesheeres, lieferten an beiden Tagen eine je achtstündige Show.
Eine B-52 kam spät, aber doch
Das Programm war weitgehend identisch, eines der Highlights am Samstag strapazierte aber die Geduld der Besucherinnen und Besucher: die angekündigte B-52 „Stratofortress“ der US-Luftwaffe. Erst hieß es, zwei B-52 würden den Fliegerhorst Hinterstoisser überfliegen, doch waren Tag und Stunde nicht klar. Dann war der Überflug für 15.00 Uhr angekündigt, gegen 14.50 Uhr trieb sich dann nur eine der achtstrahligen Maschinen im Luftraum über der Steiermark – hoch oben, kaum jemand bemerkte sie.

Dann flog sie um 15.02 Uhr von Osten her über das Aichfeld nach Westen, enorm schnell, aber nicht tief über Grund wie angekündigt. „Den Amis schreibt in der Luft eben keiner was vor“, kommentierte ein Zuschauer den ersten Überflug einer B-52 bei einer Air-Show in Österreich.
An Wertschöpfung sollen laut den Veranstaltern rund neun Millionen Euro in der Region geblieben sein: „Jeder Wirt hatte ein Lächeln im Gesicht“, so ein leitender Bundesheeroffizier.
Drexler: „Ein sehr großes Volksfest“
Dementsprechend zog auch Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) eine positive Zwischenbilanz: „Es ist unvorstellbar, wie viele Menschen wieder hierhergekommen sind, das ist eigentlich ein sehr großes Volksfest, könnte man sagen, und die Zwischenbilanz ist sehr positiv, nicht zuletzt auch deswegen, weil die Luftfahrtindustrie ein ganz wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist.“
Veranstalter mit Nachhaltigkeitskonzept zufrieden
Ein laut Veranstaltern umfassendes Umweltkonzept sollte durch kurze Transportwege, klimafreundliche Anreise und viel Regionalität bei der Verpflegung für ein nachhaltigeres Event als bei vergangenen Gelegenheiten sorgen. Befragte Expertinnen und Experten bewerteten die gesetzten Maßnahmen teils positiv, teils aber auch als unzureichend – mehr dazu in Airpower22: Tanner sieht „Impuls für die Region“.
Projektleiter Wolfgang Prieler war jedenfalls „froh und glücklich mit diesem Resultat nach einem Jahr Planung und Arbeit“. In Summe seien rund 6.500 Mitarbeiter im Einsatz, davon rund 4.500 Soldaten. Der Milizanteil an diesen betrage 1.356 Köpfe, der Frauenanteil unter den Uniformierten lag bei 658. Das Sanitätspersonal zählte nach Köpfen 352. Zur Abwicklung für Lagern, Kochen und Administration wurden 215 Container aufgebaut, ebenso wie 1.500 Feldbetten und fünf Großküchen. In diesen wurden 7,5 Tonnen Fleisch, eine halbe Tonne Fisch verkocht sowie 3,6 Tonnen Salat, vier Tonnen Obst und rund 45.000 Liter Mineralwasser ausgegeben.
Airpower22: Waghalsige Manöver
Rund 275.000 Besucherinnen und Besucher haben bei der Airpower22 ihre Blicke in Richtung Himmel gerichtet. Und viele konnten gar nicht glauben, welch waghalsige Manöver die Pilotinnen und Piloten geflogen sind.
Prieler zufolge ging das Anreisekonzept mit reduzierten Parkplätzen, aber mehr Zügen und Bussen auf bzw. wurde gut angenommen. Es werde jedenfalls ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt und veröffentlicht. Einen Nachsatz konnte sich ein sichtlich erleichterter Prieler nicht verkneifen: „Ich bin begeistert von diesem Publikum.“
Publikum sorgte für „Gänsehautstimmung“
Hans Huemer von den Flying Bulls sagte zum Abschluss: „Uns begeistert die Volksfeststimmung, da haben wir selbst Gänsehautstimmung.“ Die Airpower sei für die Flying Bulls der absolute Höhepunkt der vielen Flugveranstaltungen, die man im Jahr absolviere.