Die Polizei misst den Abstand zwischen Autofahrern und Radfahrern mit einem Seitenradar
ORF / Peter Obermüller
ORF / Peter Obermüller
Verkehr

Studie: Radfahrer werden zu knapp überholt

Die meisten Auto- und Lkw-Fahrer überholen Radfahrer mit zu wenig Abstand – das zeigt jetzt eine aktuelle Studie der FH Joanneum. Vier von fünf Radfahrern fühlen sich dadurch gefährdet.

In die Studie flossen die Ergebnisse von etwa 2.000 Messungen ein, die von November 2021 bis Dezember 2021 von 53 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Steiermark aufgezeichnet wurden. Dabei betrug bei mehr als jedem zweiten Überholmanöver der Abstand zu den Radfahrenden nicht einmal eineinhalb Meter, jedes achte Mal sogar weniger als ein Meter.

Mehr Platz bringt nicht automatisch mehr Abstand

Außerdem zeigt die Studie: Zu knapp überholt wird auch dann, wenn genügend Platz für mehr Sicherheitsabstand vorhanden wäre. „Wenn die Straßen breiter gemacht werden, kommt es nicht automatisch dazu, dass die Überholabstände steigen“, so Florian Gorfer von der FH Joanneum.

StVO-Novelle soll Unfallzahlen senken

Am 1. Oktober tritt eine StVO-Novelle in Kraft, mit der Mindestabstände für das Überholen von Radfahrenden genau festgelegt werden: zwei Meter auf Freilandstraßen und mindestens eineinhalb Meter im Ortsgebiet – damit will man die hohen Unfallzahlen senken.

Einziger Wemutstropfen: Die Polizei verfügt derzeit noch über keine Messgeräte, mit denen der Abstand auch tatsächlich gemessen werden kann.