In Feldbach wird gerade daran gearbeitet, die Schäden nach einem Hackerangriff möglichst gering zu halten. Angriffe wie dieser sind kein Einzelfall: Daten in weltweiten Computernetzen zu stehlen und nur mehr gegen Lösegeld freizugeben, wird für Kriminelle immer interessanter. Der Cybersecurity-Experte Stefan Mangard arbeitet mit seinem Team an der Technischen Universität Graz daran, Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und für Hacker zu schließen. Denn die Hacking-Kriminalität werde immer organisierter, so Mangard.
Daten gegen Lösegeld
Konkret gebe es laut Mangard mehrere Gruppen von Hackern. Eine davon beschäftige sich damit, Software-Schwachstellen zu finden. Diese Schwachstellen sollen später dabei helfen, Rechner zu übernehmen. Eine andere Gruppe sei darauf spezialisiert, gezielt Unternehmen auszusuchen, sie anzugreifen und sie schließlich durch das Verschlüsseln ihrer Daten lahmzulegen. Hier übernehme dann eine weitere Gruppe, so der IT-Experte. Sie verhandle das Lösegeld für die versperrten Daten.
Zweistelliges Wachstum
Im Falle eines derartigen Hackerangriffs solle man auf jeden Fall das gesamte IT-System neu aufsetzen. „Denn selbst wenn man das Lösegeld bezahlt, ist nach dem Entschlüsseln der Daten nicht klar, ob die Angreifer etwas hinterlassen haben und in ein paar Monaten wiederkommen“, sagt Stefan Mangard. So könne das ganze Spiel von neu beginnen, der Schaden sei unumgänglich.
Hackerangriffe werden immer mehr, in den letzten Jahren spricht man prozentuell von einem zweistelligen Wachstum. Am öftesten kommen Hacker ins System, wenn man auf fremde Anhänge in E-Mails klickt oder nicht gewartete Computer benutzt.