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APA/Hans Klaus Techt
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Politik

Graz soll mehr Grünflächen bekommen

Die Grazer Stadtregierung arbeitet an einem neuen Baukonzept. Ab Herbst sollen dem Gemeinderat schrittweise Reformpakete vorgelegt werden. Im Vordergrund stehen vor allem mehr Grün und mehr Platz, wie eine Präsentation am Mittwoch verdeutlichte.

Am Mittwoch präsentierte die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) ihre Pläne für eine künftige Stadtentwicklung unter der Prämisse des Klimaschutzes. Ein erstes Reformpaket soll im Herbst in den Gemeinderat kommen, wobei eine Zweidrittelmehrheit zum Beschluss notwendig ist.

Soziale und Grüne Stadt

Ziel der neuen Maßnahmen sei eine klimagerechte und soziale, grüne Stadt, mit mehr Flächen für den sozialen Wohnbau. „Es geht um eine Stadt, die nicht investorengesteuert ist, sondern Grünflächen hat und erhält“, sagt Schwentner. Essenziell seien Fragen wie: „Wie soll man verdichten? Wie schaut man auf den Grünraum? Wo baut man?“ Bisher habe man Maßnahmen zur Leerstandserhebung von Wohnungen in die Wege geleitet. Intensiviert habe man laut Schwentner den Baumschutz, Mobilitätsverträge wurden nachgebessert.

Bebauungspläne

Bernhard Inninger, Leiter des Stadtplanungsamtes, erklärt, dass in Bebauungsplänen die Regularien einer möglichen künftigen Verbauung festgelegt werden. Diese Pläne können also auch als Schutz für Bestand oder Grünflächen dienen. Beim unterirdischen Bauen müssen beispielsweise Abstände eingehalten werden, um Alleen oder Neupflanzungen nicht zu zerstören.

Laut Schwentner sei der Klimaschutz in Bebauungsplänen verankert, dazu seien auch mehrere Projekte gestoppt bzw. neu konzipiert worden, etwa der Stadtbalkon oder die Surfwelle. Die Vizebürgermeisterin plädiert für eine Ausweitung der Bebauungsplanpflicht, die leicht lesbar und verständlich sein soll. Es gehe um die bestmögliche Schonung des erhaltenswerten Baubestandes.

Langfristige Vision

Man habe bisher bereits leidvolle Erfahrungen beim Ausnützen der Vorschriften gemacht, hier werde man laut Judith Schwentner in Zukunft einschränkend wirken. Ein neues Leitbild für Graz und eine nachhaltige Stadtentwicklung seien für sie zudem eine langfristige Vision. Der Dialog dazu beginne heuer, ein breiter Prozess wird ab 2023 eingeleitet.