Mini-PV-Anlage in Graz
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Wirtschaft

Geldsparen durch Mini-PV-Anlagen

Eine große Photovoltaikanlage ist für viele zu teuer oder nicht umsetzbar. Kleinst-PV-Anlagen können hingegen für wenige hundert Euro auf Balkon oder Dach Strom erzeugen. Die Stadt Graz fördert den Kauf, und eine Grazer Firma bietet die Technologie.

Familie Kogler aus Graz hat im Frühjahr eine Mini-PV-Anlage steckerfertig montiert und rechtzeitig vor den sonnigen Sommertagen in Betrieb genommen: „Man stellt natürlich seine Gewohnheiten etwas um. Also man schaut, wenn heute ein schöner Tag ist, weiß ich, dass die Paneele eine hohe Leistung bringen. Dann schalten wir den Geschirrspüler und die Waschmaschine ein, und das wird dann mit dieser Leistung betrieben“, sagt Karl Kogler.

Geschäft von Grazer Firma boomt

Der Vorteil gegenüber einer großen Anlage liegt für ihn auf der Hand. Die Kosten für ein Paneel sind deutlich niedriger. Die Inbetriebnahme ist unkompliziert, so Kogler: „In Graz ist das natürlich großartig. Die Stadt Graz fördert eine solche Mini-PV-Anlage mit bis zu 600 Euro. In unserem Fall hat die komplette Anlage rund 1.000 Euro gekostet, damit haben wir die gesamte Förderung ausschöpfen können.“

Karl Kogler mit seinem steckerfertigen PV-Anschluss
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Die Mini-PV-Anlage liefert den Strom als zusätzliche Energiequelle in Haus oder Wohnung

Ein Pionier bei Balkonanlagen ist die Grazer Firma EET. Mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine boomt das Geschäft. Die Minianlage deckt die Grundlast im Haushalt ab, dazu bietet ein Speicher Möglichkeiten für weniger sonnige Stunden, sagt Jan Senn von EET: „Mit unserem SolMate ist es möglich, ungefähr 1,5 Kilowattstunden zu speichern. Damit kann die am Tag produzierte Solarenergie in die Abendstunden mitgenommen werden, wo dann tatsächlich der Strom gebraucht wird.“

Kaum bürokratischer Aufwand

Familie Kogler hat einen Elektriker mit der Überprüfung beauftragt. Das ist kein Muss, wird aber auch von der E-Control empfohlen. Die Minikraftwerke sind völlig legal, sagt Alfons Haber von der E-Control: „Bei diesen PV-Kleinstanlagen ist wesentlich, dass die technischen Regeln eingehalten werden. Für den Parallelbetrieb sollte geprüft werden, und dann steht einem Anschluss nichts im Wege.“

Eine Meldung an den Netzbetreiber 14 Tage vor Inbetriebnahme ist die einzige bürokratische Maßnahme. Die größte Stromausbeute gibt es – wie bei der großen Anlage auch –, wenn die Paneele in einem Winkel von 30 Grad nach Süden ausgerichtet sind.