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Politik

Wohnbausanierung wird neu aufgestellt

Rund 8.000 Wohneinheiten in der Steiermark werden pro Jahr gefördert saniert. Diese Zahl soll gesteigert werden. Das Land will unter anderem höhere Förderbeiträge zahlen und so Klima und Geldbörse schonen.

ÖVP und SPÖ haben am Donnerstag ihre Reformpläne präsentiert. In den kommenden Monaten werden diese die Instanzen durchlaufen, damit die neue Sanierungsförderung ab 1. Jänner 2023 in Kraft treten kann. Bisherige Förderungen sind von den Änderungen nicht betroffen, sagte Wohnbaulandesrat Johann Seitinger (ÖVP).

Land erhöht Förderbeiträge

Ziel der reformierten Sanierungsförderung sei ein größerer Anreiz: Wer Gebäude auf den neuesten Stand bringt, statt grüne Wiesen zu verbauen, trage zur Ressourcenschonung bei. Zudem würden sanierte Gebäude meist deutlich mehr Energie einsparen: „Das ist, als ob Sie ein Auto mit 25 Liter Treibstoffverbrauch gegen ein Auto mit fünf Liter Verbrauch tauschen“, sagte Seitinger.

Hinzu komme die bessere Wohnqualität, und durch die Baumaßnahmen würden auch Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt soll damit die Anzahl der thermisch-energetischen Sanierungen um rund zehn Prozent gesteigert werden. Ab 2023 soll einfach eine 15-prozentige Einmalzahlung seitens des Landes für Sanierer beigesteuert werden. 30 Prozent seien es für umfassende energetische Sanierung – bisher waren es 15 Prozent, sagte Michael Sebanz von der Abteilung für Energie und Wohnbau des Landes.

Mieten sollen finanzierbar sein

Die „Umfassende Sanierung“, bei der meist ein ganzes Wohnhaus mit zumindest drei Wohneinheiten saniert wird, wird weiterhin über Annuitätenzuschüsse gefördert. Die Maximalhöhe pro Quadratmeter wird aber von 1.515 Euro auf 1.760 Euro angehoben. Weiters dürfen die Mieten in diesen geförderten Wohnungen dann nur mehr zwei Drittel des Richtwertmietzinssatzes ausmachen.

Gleiches gilt bei den Mieten in assanierten Gebäuden: Wer desolate Gebäude wegreißt und einen Neubau errichtet, wird künftig einen doppelten Förderungsbeitrag erhalten (von zehn auf 20 Prozent) und auch doppelte Annuitätenzuschüsse (auf 30 Prozent erhöht). Von Einmalzahlungen habe man Abstand genommen, da man mit den Zuschüssen über mehrere Jahre hinweg auch die Einhaltung der Mietzinsobergrenzen überwache. Bei den Förderungen für „Barrierefreies Wohnen“ wurden die Quoten ebenfalls von 15 auf 30 Prozent erhöht.

Fast 30 Millionen Euro für Sanierungen

„Es geht darum, dass vor allem in der Assanierung die Mietzinsobergrenzen stark eingezogen werden. Auch im Bereich der Küchen haben wir entsprechende Maßnahmen gesetzt, sodass dadurch die Miete nicht ins Unermessliche steigt“, sagte SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz. Das operative Wohnbaubudget für das Jahr 2022 betrage rund 52 Millionen Euro, hieß es am Donnerstag. Davon würden mehr als 29 Mio. Euro in Sanierungen fließen, etwa 20,5 Mio. Euro in den Neubau.