Kinderbetreuung
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Bildung

Kindergärten: Fortschritte und Mängel

Der neunte Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer Steiermark zeigt zuletzt vereinzelte Verbesserungen beim Betreuungsangebot auf. Dieser Fortschritt wird jedoch von einem zunehmenden Mangel an Betreuungspersonal überschattet.

Ein dramatischer Mangel an Betreuungspersonal, bedingt durch schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Bezahlung – damit haben zuletzt viele steirische Gemeinden und Einrichtungen in der Kinderbetreuung zu kämpfen. Obwohl der neunte Kinderbetreuungsatlas der AK Steiermark eine positive Entwicklung zeigt, ist die Personalnot dramatisch.

Keine garantierte Betreuung

„Nicht nur die Elementarpädagoginnen brennen aus und wandern schließlich ab, auch die Kinder und ihre Eltern leiden, die Versorgung ist nicht mehr gewährleistet“, warnen AK-Präsident Josef Pesserl und AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim. Die Politik sei gefordert, dringend für bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung in der Kinderbetreuung zu sorgen.

Viele Gemeinden seien zudem darum bemüht, Ferien- und Tagesöffnungszeiten dem Bedarf von Eltern anzupassen, teils auch in Kooperation mit Nachbargemeinden. Aufgrund der dramatischen Personalsituation seien diese Angebote nun aber in Gefahr.

Atlas bietet objektiven Überblick

Die Situation hatte sich dennoch bis vor Kurzem positiv entwickelt, wie der neunte AK-Kinderbetreuungsatlas zeigt. Der Atlas umfasst insgesamt rund 1.500 Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen in den 286 steirischen Gemeinden. Ziel war es, einen objektiven Überblick über die aktuelle Betreuungssituation und bestehende Lücken zu schaffen.

Eingeteilt in sechs Kategorien wurden bei der Bewertung verschiedene Faktoren wie Tagesöffnungszeiten oder das Angebot von Nachmittagsbetreuung berücksichtigt. Dem Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf (VIF) wurden heuer beispielsweise zwei Gemeinden weniger als im Vorjahr gerecht. So haben nur 74 Gemeinden ein Betreuungsangebot, das beiden Elternteilen Vollzeitjobs ermöglicht.

Seit dem Vorjahr gibt es den Kinderbetreuungsatlas in interaktiver Form online. Dort können alle Details zu den einzelnen Gemeinden abgerufen werden.