Handy mit Nummer der Telefonseelsorge 142
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Chronik

Suizidprävention: „Darüber reden“

Die Diözese Graz-Seckau macht am heutigen „Tag der Suizidprävention“ darauf aufmerksam, dass es auch in den scheinbar ausweglosesten Situationen Hilfe gibt. Etwa mit der Grazer Telefonseelsorge.

Ukraine Krieg, Energiekrise, Teuerung und eine noch nicht überstandene Pandemie – das aktuelle Weltgeschehen schlägt vielen auf das Gemüt – und manche werden damit gar nicht fertig.

„Wichtig, Hilfe zu holen“

Sich Hilfe zu holen bedeute Stärke, darauf weist die Telefonseelsorge der Diözese Graz-Seckau heute am Weltsuizid-Präventionstag hin. Jährlich würden rund 1.000 Menschen in Österreich durch Suizid sterben, das seien drei Mal mehr Tote als im Straßenverkehr, betont die Leiterin der Telefonseelsorge Graz, Daniela Bauer.

Bei den 14 bis 20-Jährigen ist Suizid laut Bauer die zweithäufigste Todesursache, bei den 25 bis 29-Jährigen sogar die häufigste, auch die Zahl der Alterssuizide steige, da sich immer mehr Menschen einsam und weniger gebraucht fühlen würden. Deshalb sei es wichtig, sich Hilfe zu holen sagt Daniela Bauer.

Hilfseinrichtungen lassen Suizidrate sinken

Dank einer guten Versorgung mit Hilfseinrichtungen geht die Suizidrate in den städtischen Regionen im Vergleich zu den ländlichen zurück, heißt es bei der Telefonseelsorge. Am Land sei es umso wichtiger, sich in solchen Situationen an Hausärzte oder vertraute Menschen zu wenden, sagt Daniela Bauer, denn über Suizid werde ungern gesprochen, Betroffene würden sich oft schämen oder sich unverstanden fühlen, sagt die Expertin.

Genau hier kommt die Telefonseelsorge ins Spiel, denn darüber zu sprechen sei enorm wichtig, betont Daniela Bauer. Allein in der Steiermark konnten die rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge in mehr als 16.000 Gesprächen Menschen beistehen oder sie zum Leben ermutigen. Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr, aus ganz Österreich kostenlos unter 142 erreichbar.