Graz aktiviert Energie-Frühwarnstufe
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Energiesparen: Graz aktiviert Frühwarnstufe

Mit sofortiger Wirkung aktiviert die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) die erste Stufe des dreistufigen Plans zum Energiesparen. Betroffen sind vorerst diverse Beleuchtungen – auch die Weihnachtsbeleuchtung – sowie öffentliche Gebäude.

In dieser Frühwarnstufe werden Maßnahmen gesetzt, die eine tatsächliche Energieersparnis mit sich bringen, aber auch in einem besonders hohen Ausmaß zur Bewusstseinsbildung in der Grazer Bevölkerung beitragen sollen, hieß es am Montag. Man habe über den Sommer an den Plänen gearbeitet.

Bei Beleuchtung und Temperatur wird eingespart

Vorerst treten folgende Maßnahmen in Kraft:

  • Die Einschränkung der Anstrahlung öffentlicher Gebäude: Man werde die Beleuchtung eine Stunde später einschalten und eine Stunde früher ausschalten.
  • Die Reduktion der Leuchtdauer der Weihnachtsbeleuchtung: Man werde die Adventbeleuchtung erst zwei Tage (und nicht wie bisher zehn Tage) vor dem ersten Adventsonntag einschalten.
  • Energieeinsparungen in öffentlichen Gebäuden: Gänge und WCs sollen nur noch zum Frostschutz beheizt werden, zusätzliche Radiatoren sind nicht mehr erlaubt. Die Verwendung von Kühlschränken soll reduziert werden, Drucker sollen automatisch in den Stand-by-Modus und Büros sollten auf maximal 21 Grad geheizt werden, selten genutzte Besprechungsräume weniger oder gar nicht.
  • Die Wasser- und Lufttemperatur in Hallenbädern soll um ein Grad reduziert werden.
  • Elektronische Werbung im öffentlichen Raum soll in der Nacht gedimmt oder überhaupt ausgeschaltet werden.
  • Ebenso in der Nacht abgeschaltet werden soll das Haus-Graz-WLAN sowie Free-WIFI.
  • Ab 2023 sollen „Heizschwammerln“ nicht mehr erlaubt sein, sofern im Bund die Energiefrühwarnstufe aktiv ist.

„Graz geht mit gutem Beispiel voran“

Die Mitglieder der Stadtregierung seien aufgefordert worden, weitere Ideen zur Energieeinsparung in den Ressorts untereinander auszutauschen – erste Gespräche hätten bereits stattgefunden. Die Stadt wolle mit gutem Beispiel vorangehen, sagt Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ): „Es geht nicht nur darum, den Leuten zu empfehlen, dass sie selber sorgsam mit dem Heizen und Strom umgehen sollen, sondern dass die Stadt Graz Einsparpotenziale hat und sie mit sofortiger Wirkung umsetzen wird.“

Weitere Gespräche bereits am Laufen

Energiesparen sei das Gebot der Stunde, sagte Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne). Alle Maßnahmen gemeinsam würden, so Magistratsdirektor Martin Haidvogel, „etwa die Einsparung von 1.300 Dreipersonenhaushalten bringen“. Weder bei Strom noch bei Gas oder Fernwärme würden Stadt, Holding und Flughafen auch nur annähernd so viel verbrauchen wie die Großindustrie der Stadt, so die Verantwortlichen. Mit den Betrieben sei man daher in Gesprächen in puncto Energiesparen, wie auch mit den Kultur- und Sporteinrichtungen.

Bundesregierung setzt auf „Mission 11“

„Heute starten wir die ‚Mission 11‘, und wir hoffen, dass so viele wie möglich dabei sind“: Mit diesen Worten gab Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montagvormittag den Startschuss für eine großangelegte Stromsparkampagne. Der Name „Mission 11“ ist Programm: Erklärtes Ziel der auf „kleine Änderungen unseres Verhaltens“ zielenden Energiespartipps ist ein um elf Prozent reduzierter Verbrauch – mehr dazu in Regierung setzt auf „Mission 11“ (news.ORF.at).