Unwetter in Kainbach
FF Kainbach
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Chronik

Naturgefahren erkennen und handeln

Um die Schäden durch Naturkatastrophen, die sich in den vergangenen Jahren hierzulande gehäuft haben, zu mindern, wappnet sich das Land nun. Gemeinden werden dabei unterstützt, präventive Maßnahmen zu setzen.

Die steirischen Gemeinden waren in den vergangenen Jahre nicht nur häufiger, sondern auch schwerwiegender von Naturkatastrophen betroffen. Mit dem Naturgefahren-Check hilft das Land den Gemeinden dabei, präventive Maßnahmen zu treffen, um die Folgen von Starkregen, Trockenheit und mehr eindämmen zu können.

„Zeit zu handeln“

Die Naturkatastrophen reichen von Starkregen über Hochwasser, Murenabgänge, Lawinen bis hin zu Wasserknappheit oder anhaltender Hitze und Dürre. „Der Klimawandel ist angekommen, und es ist Zeit zu handeln. Das bedeutet, nicht nur den Klimaschutz zu intensivieren, sondern auch Wege zu entwickeln, um mit den Folgen des Klimawandels richtig umzugehen“, sagt Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ). Der Naturgefahren-Check für Gemeinden sei ein Baustein dieser Strategie, mit dem die Gemeinden Gefahren und Auswirkungen eindämmen können – auch wenn es freilich keinen hundertprozentigen Schutz geben könne.

Naturgefahren in Workshops „erarbeiten“

30 Gemeinden können diesen Check pro Jahr buchen. Er wird durch das Land Steiermark gefördert. Übrig bleibe ein Selbstkostenpreis von rund 720 Euro. Dabei prüfen Expertinnen und Experten des Landes sowie externe Fachleute im ersten Schritt die Topografie einer Gemeinde. In der Folge bearbeiten ausgebildete Auditorinnen und Auditoren der Klimaschutzkoordination des Landes Steiermark sowie der Energieagentur Steiermark und des Elementarschaden-Präventionszentrums im Rahmen eines Workshops gemeinsam mit Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern sowie den Blaulichtorganisationen alle für die Gemeinde relevanten Naturgefahren.

Konzept in Gemeinde mit Bürgern umsetzen

Das Ergebnis sind konkrete Handlungsempfehlungen, aber auch Hilfestellungen für die Sensibilisierung in der Gemeinde und in den regionalen Medien. Denn was hilft das beste Konzept, wenn die Bevölkerung davon nichts weiß. Mit 39 steirischen Gemeinden wurde dieser Naturgefahrencheck bereits durchgeführt und bis Ende des Jahres sind weitere 21 Checks in Vorbereitung. Insgesamt werden so bereits Ende des Jahres 60 steirische Gemeinden dieses Angebot durchlaufen haben. Die Steiermark sei österreichweit Vorbild.

Das Thema Klimawandel sei in den Gemeinden angekommen und die Nachfrage nach den Naturgefahrenchecks nehme stetig zu, bestätigt Andrea Gössinger-Wieser, Klimaschutzkoordinatorin des Landes Steiermark. „Was wir derzeit feststellen ist, dass zwar der Klimawandel von großer Relevanz für die Gemeinde ist, es jedoch oft an der Vernetzung zwischen den relevanten Akteuren fehlt. Gemeinden müssen sich bewusst machen, dass jederzeit Wetterextreme passieren können, die über das Gewohnte weit hinausgehen.“