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Chronik

Hackerangriff auf Therme Waltersdorf

In der Steiermark haben erneut Computerhacker zugeschlagen. Nachdem vergangene Woche die Stadt Feldbach Ziel einer Attacke geworden war, wurde nun die Therme Bad Waltersdorf zum Opfer.

Wie in Feldbach – mehr dazu in Hackerangriff legt Feldbacher EDV lahm (6.9.2022) – schlugen die Hacker auch in der Therme Bad Waltersdorf an einem Wochenende zu: Seit vergangenem Sonntag geht nichts mehr, die eigenen Mitarbeiter sind aus dem System ausgesperrt.

„Es handelt sich um einen gezielten Angriff einer internationalen Gruppe, und das hat eine Tragweite, dass sich mittlerweile sogar das Bundeskriminalamt eingeschaltet hat“, sagt Waltersdorf-Geschäftsführer Gernot Deutsch.

Therme ist offline

Die Hacker fordern Lösegeld, um die Rechner und Daten wieder freizugeben. Die Therme schaltete nun Experten ein, die das genaue Ausmaß des Schadens und Wege zur Lösung ausarbeiten sollen: „Es ist so, dass wir den Gästen dann einfach sagen müssen, dass ihre Trägerchips nicht funktionieren – es ist jede Konsumation entweder in bar oder mit Karte zu bezahlen“, so Deutsch. Nachdem die Therme offline ist, seien auch keine Buchungen über das Internet möglich. Man arbeite daran, dass die Systeme demnächst wieder laufen.

Hackerangriff auf Therme Waltersdorf

In der Steiermark haben erneut Computerhacker zugeschlagen. Nachdem vergangene Woche die Stadt Feldbach Ziel einer Attacke geworden war, wurde nun die Therme Bad Waltersdorf zum Opfer.

Hackerattacken auf Firmen nehmen zu

Dass die Anzahl der Hackerattacken auf Firmen immer größer wird, bemerkt man auch bei der Cybersecurity-Hotline der Wirtschaftskammer. Gestartet wurde diese 2017: Damals bearbeiteten die Experten im Jahr 21 Fälle, heuer waren es bis jetzt schon 230.

Was dabei auffällt: Attacken mit Datenverschlüsselung und Lösegeldforderungen werden deutlich mehr. Betroffen seien Unternehmen aller Größen, sagt Wolfgang Schinagl von der Hotline: „Bei mittleren Firmen haben wir immer gesehen, zwischen 2.000, 7.000, 8.000, 10.000 Euro, bei größeren Firmen geht es in die Hunderttausende. Das Gemeine ist, dass sich diese Lösegeldforderungen quasi von Tag zu Tag verdoppeln.“

Wirtschaftskammer vermittelt Hilfe

Bei der Wirtschaftskammer-Hotline wird man zu einem Experten zum Erstgespräch vermittelt; wird mehr Hilfe gebraucht, wird der Kontakt zu Experten vermittelt, die mit den Erpressern verhandeln, die Daten zu entschlüsseln versuchen oder das System neu aufbauen. Ist man nicht versichert, muss man als Firma die Kosten selbst tragen. Neben einem gut geschützten Computersystem sei eine Sicherheitskopie, die nicht mit dem Internet verbunden sein darf, besonders wichtig, heißt es.