Stiefel hängen im Kindergarten in der Garderobe
APA/dpa/Lino Mirgeler
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Soziales

Kinderbetreuung: Rund 100 Restplätze in Graz

Zu Beginn des Monats sind allein in Graz noch 340 Familien ohne Kinderbetreuungsplatz dagestanden – mittlerweile hat sich die Situation etwas entschärft: So stehen in Graz und Umgebung noch rund 100 Restplätze zur Verfügung.

Wegen Personalmangels konnten in der Steiermark nicht alle geplanten Kindergartengruppen öffnen: In Graz waren beispielsweise in der Vorwoche von acht Gruppen die Rede, die nicht gebildet werden können, 15 weitere sollten von Ganztags- auf Halbtagsbetreuung umgestellt werden – mehr dazu in Kindergärten: Personalmangel wird sichtbar.

Das dürfte auch so bleiben, dennoch gibt es jetzt Lösungen für jene Familien, die dringend einen Kindergarten- oder Kinderkrippenplatz für ihre Sprösslinge brauchen – wenn sie nicht auf die Unterbringung in der Wunscheinrichtung beharren.

„Nachgeschärft“

„Nachdem es zum Betreuungsstart diesen Montag leider nicht gelungen ist, allen betroffenen Familien eine entsprechende Alternative aufzuzeigen, haben wir in den vergangenen Tagen noch einmal mit den Trägern nachgeschärft“, erklärten am Mittwoch der zuständige Landesrat Werner Amon und der Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (beide ÖVP).

Dabei zeigte sich, dass Restplätze in Graz und Umgebung vergeben werden können: 60 Plätze in Graz und 36 in Einrichtungen in Graz-Umgebung – in Graz gebe es damit theoretisch für alle Kinder einen Platz. „Wenn sich Eltern darauf einstellen, dass das Kind nicht in der gewünschten Einrichtung untergebracht wird und möglicherweise eine längere Anfahrt in Kauf genommen wird, gibt es ausreichend Alternativplätze“, so Michael Wildling vom Büro des Stadtrats. Die Abteilung für Bildung und Integration der Stadt Graz hilft unter der Telefonnummer 0316/872 7474 bei der Vermittlung. „Wir gehen davon aus, dass sich damit alle Fälle lösen lassen“, so der Landesrat und der Stadtrat.

Amon: Landtag beschließt weitere Verbesserungen

Amon verwies auch darauf, dass am kommenden Dienstag Maßnahmen zur Verbesserung der elementaren Bildung im Landtag beschlossen werden sollen: „Wir werden die ‚Personaldispens‘ verlängern, die es den Trägern ermöglicht, auch Betreuerinnen und Betreuer mit bestimmten facheinschlägigen pädagogischen Ausbildungen und einer Zusatzqualifikation einzusetzen“ – mehr dazu in Neuerungen für Elementarpädagogik (19.8.2022). Die steirischen NEOS befürchteten allerdings schon Anfang September, dass diese ursprünglich temporäre Notmaßnahme „unbegrenzt“ verlängert werden könnte – mehr dazu in Swatek: „Landesregierung war 1.000 Tage untätig“ (3.9.2022).

Zusätzliche Entlastung durch „Halbtag Plus“

Hohensinner zeigte sich zuversichtlich, dass auch das Konzept „Halbtag Plus“ eine zusätzliche Entlastung für die Situation in Graz bringen wird: Dadurch können Träger im Anschluss an reguläre Halbtagsgruppen betreute Kleingruppen mit bis zu zehn Kindern führen. „Es gibt bereits Signale, dass diese Lösung an einigen der betroffenen Standorte spätestens mit Oktober umgesetzt wird“, so der Stadtrat. Gemeinsam mit dem Land will man außerdem in den kommenden Monaten in puncto Bürokratie-Abbau aktiv werden, um den Kinderbildungs- und -betreuungsbereich zu attraktivieren.