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Politik

Gewerkschaft für vorgezogene KV-Verhandlungen

Angesichts der Teuerungswelle ist am Mittwoch der steirische Gewerkschaftsbund mit einem Forderungspaket ausgerückt, um die Inflation etwas abzufedern. So sollen Kollektivvertragsverhandlungen vorgezogen werden.

Die Politik habe bisher sehr wenig gemacht; das, was sie gemacht habe, sei aber nicht schlecht – Stichwort Energiebonus, so der steirische ÖGB-Chef Horst Schachner, die Maßnahmen würden aber nicht ausreichen.

Mehrere Preisdeckel gefordert

Aus diesem Grund fordert Schachner unter anderem Preisdeckelungen in mehreren Bereichen: „Ob das jetzt beim Strompreis ist, ob das beim Benzinpreis ist – es kann mir keiner erzählen, dass man pro Liter Diesel oder pro Liter Benzin 60 Cent Mineralölsteuer verlangen muss, dass man das nicht aussetzen kann bis Ende des Jahres, damit sich die Leute das Fahren in die Arbeit leisten können. Mir kann auch keiner erzählen, warum eine Mehrwertsteuer nicht von 20 Prozent auf zehn Prozent sinken kann oder vielleicht sogar auf die Grundnahrungsmittel erlassen werden kann, dass sich die Leute auch das Einkaufen gehen weiterhin leisten können.“

Weiters fordert der steirische ÖGB-Präsident, die bevorstehenden Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst so schnell wie möglich vorzuziehen – so verhandle allein die Gewerkschaft vida rund 100 Kollektivverträge.

Ziel: KV-Minimum von 2.000 Euro brutto

„Wir haben Bereiche dabei, die im Niedriglohnsektor sind. Reinigungskräfte 1.360 Euro im Monat netto, Friseurinnen 1.290 Euro im Monat netto, Arbeitskräfte im Hotel- und Gastgewerbe 1.325 Euro netto im Monat, in privaten Gesundheitseinrichtungen 1.407 Euro netto im Monat. Das macht natürlich deutlich, warum wir bei der letzten Konferenz in Wien beschlossen haben, es muss in Österreich 2.000 Euro brutto für alle geben, die ein Arbeitsverhältnis haben und ganztägig arbeiten gehen“, so Schachner. Die Armutsgrenze liege bei knapp 1.400 Euro, gibt der steirische ÖGB-Präsident zu bedenken.