Verkehr

Weniger Autos in Graz, Bruck und Leoben

Im Schnitt kommen in der Steiermark auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner 624 Pkws, diese Zahlen hat der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aktuell veröffentlicht. Neben Graz gibt es auch in den Bezirken Leoben und Bruck-Mürzzuschlag im Verhältnis zur Bevölkerungszahl die wenigsten Autos.

Am niedrigsten ist die Anzahl der Pkws im Verhältnis zur Bevölkerungszahl in Graz mit 486 Pkws pro 1.000 Personen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Das war nicht immer so: Noch im Jahr 1995 war die Zahl der Pkws pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den Bezirken Murau und Liezen niedriger als in der Landeshauptstadt.

Höchster Pkw-Anteil in der Ost- und Südoststeiermark

Hinter Graz folgen die beiden Bezirke Leoben und Bruck an der Mur. In Leoben kommen auf 1.000 Personen 603 Autos, im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag 613 und im Bezirk Murau 630 Pkws, teilte der VCÖ am Freitag mit. Am anderen Ende befinden sich die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld mit 713 Autos und die Südoststeiermark mit 714 Autos pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. „Eine hohe Anzahl an Pkw treibt die Mobilitätskosten in die Höhe. Wenn es gelingt, dass die Haushalte mit weniger Pkw auskommen, dann bringt das eine große finanzielle Entlastung. Zusätzlich sinken der Energieverbrauch und auch die CO2-Emissionen“, stellte VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Mobilitätsangebote in Städten und Gemeinden

Gemeinden und Städte können ihre Bevölkerung dabei unterstützen, etwa mit Gemeindebussen und Anrufsammeltaxis, wie es sie mit dem GUSTmobil in Graz-Umgebung und dem RegioMobil in den Bezirken Deutschlandsberg und Leibnitz gibt, sowie mit Sharing-Angeboten – vom Elektroauto bis hin zu E-Transporträdern. In der Steiermark gibt es beispielsweise TIM -Carsharing im steirischen Zentralraum und im Vulkanland. Rail & Drive der ÖBB gibt es an den Hauptbahnhöfen Graz, Knittelfeld, Leoben, Schladming, Selzthal, Stainach-Irdning und Trofaiach, informiert der VCÖ.

Wichtig ist laut VCÖ zudem, dass die Gemeinden und Städte gute Bedingungen zum Gehen und Radfahren im Ort schaffen. Jeder siebente Alltagsweg in der Steiermark ist kürzer als ein Kilometer und damit in Gehdistanz, die Hälfte aller Strecken ist kürzer als fünf Kilometer und damit in Radfahrdistanz. „Eine gute Infrastruktur fürs Gehen und Radfahren ermöglicht es der Bevölkerung, viele Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Das ist nicht nur gesund, sondern auch sehr kostengünstig“, sagte VCÖ-Experte Schwendinger. Auch die Stärkung der Nahversorgung und der Ortskerne sei in diesem Zusammenhang sehr wichtig.

Jobräder und Klimaticket in Betrieben

Die Verkehrsexperten des VCÖ sehen auch die Betriebe und Unternehmen gefordert, ihre Beschäftigten dabei zu unterstützen, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zur Arbeit kommen. So können die Firmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Klimaticket steuerbegünstigt als Jobticket zur Verfügung stellen, so der VCÖ. Eine weitere unterstützende Maßnahme sind die Jobräder. Pendlerinnen und Pendler, die mit Bahn oder Bus ganz oder teilweise zur Arbeit fahren können, würden sich viel Geld sparen, so die VCÖ-Experten.