Schanigarten im Winter Heizschwammerl
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Umwelt

Heizstrahler-Debatte erzürnt Gastro

Die Ankündigung von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) aus Energie- und Umweltgründen ein Verbot von Heizstrahlern im Freien zu prüfen, sorgt unter den steirischen Gastronomen für großen Unmut.

Heizelemente, wie Heizschwammerl oder andere Heizstrahler, laden auch in der kalten Jahreszeit dazu ein, in einem Gastgarten zu verweilen. Damit könnte aber bald Schluss sein. Grund dafür sind die Einsparungsziele der Regierung, die nun auch auf die Gastronomie ausgeweitet werden könnten. Unter anderem wird geprüft, ob solche Heizelemente künftig in Gastgärten verboten werden sollen.

„Da spielen wir nicht mit“

Die Stimmung in Österreichs Gastronomiebetrieben ist angespannt. Auch für viele steirische Gastronomen wäre das, nach dem Rauchverbot und der CoV-Pandemie, der nächste Schlag, für viele Wirte eine Katastrophe, heißt es in der Branche. „Das ist existenzgefährdend. Die Heizstrahler sind ja keine Zusatzeinnahme, das ist eine Haupteinnahme. Ich habe das ganze Jahr über einen Gastgarten und da wünschen wir uns schon, dass wir unsere Strahler im heurigen Winter betätigen dürfen“, sagt etwa die Grazer Gastronomin Barbara Fuchs.

Zumal die Betriebe seit drei Jahren immer wieder vor diversen Herausforderungen und damit verbunden Investitionen stünden, ergänzte Klaus Friedl, Obmann der Sparte Gastronomie in der Wirtschaftskammer Steiermark: „Vor drei Jahren, beginnend November 2019 haben wir das Rauchverbot bekommen, da wurden wir angeregt, die Gäste ins Freie zu schicken, auch im Winter, da haben wir Investitionen getätigt, diverse Heizstrahler und Infrarotstrahler gekauft. In der Pandemie ist auch wieder angeregt worden, die Gäste im Freien zu haben, nicht in engen Räumen. Jetzt kommt wieder das Gegenteil: Jetzt sollen wir wieder alles wegräumen, jetzt soll das verboten werden, da können wir nicht mitspielen“, sagte Friedl.

Heizstrahler mit Bewegungsmelder

In Zeiten hoher Energiepreise würden außerdem die Wirte selbst alles tun, um Energie zu sparen. Wie sie das erreichen würden, sollte den Gastronomen überlassen bleiben, so der Spartenobmann – so haben auch einige längst in ausgefeilte Systeme investiert, etwa Infrarot-Heizstrahler die an Bewegungsmelder gekoppelt sind. „Erst wenn ein Gast im Gastgarten Platz genommen hat, schaltet sich der Infrarotstrahler auch ein, dadurch spart man sehr viel Energie. Ich denke, dass es andere Lösungen gibt, als den Wirten die Geschäftsgrundlage zu entziehen“, sagte der Grazer Gastronom, Simon Possegger.

Denn würde ein Heizstrahlerverbot wirklich in Kraft treten, würde dies, vor allem in kleinen Lokalen, die auf ihre größeren Gastgärten angewiesen sind, hohe Umsatzeinbußen und in Folge auch Personal-Kündigungen nach sich ziehen, heißt es aus der Sparte.