Ivica Osim
APA/HANS KLAUS TECHT
APA/HANS KLAUS TECHT
Leute

Graz will Platz nach Ivica Osim benennen

Die am 1. Mai verstorbene Trainerikone Ivica Osim hat in Graz sportlich und auch menschlich ihre Spuren hinterlassen. Am Montag präsentierten Club und Stadtregierung ihren Plan, um Osim öffentlich zu würdigen.

Ivica Osim

Osim führte Sturm Graz mit Offensivfußball zu zwei Meistertiteln (1998, 1999), drei Cuptiteln (1996, 1997, 1999) und dreimal in die Champions League (1999 bis 2001). Graz ist, wie der aus Sarajevo stammende Osim immer betont hat, für ihn „zweite Heimat“ geworden. Er galt als Fußball-Intellektueller und Friedensvermittler im zerfallenden Jugoslawien. Osim verstarb am 1. Mai – ausgerechnet dem 113. Geburtstag des SK Sturm.

Schon lange wurde über die Idee einer Umbenennung der Conrad-von-Hötzendorf-Straße in eine Ivica-Osim-Straße diskutiert: „Wir möchten den Stadionvorplatz – hier, wo seine Wirkungsstätte war – in Ivica-Osim-Platz umbenennen und hier gleichzeitig auch eine Büste aufstellen lassen, wo auch eine seiner berühmten und bedeutenden Aussagen verschriftlicht wird“, so die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr bei einer Pressekonferenz am Montag.

Das Zitat lautet: „Kampf der Kulturen? Normalerweise kämpfen Kulturen nicht. Deshalb sind sie ja Kulturen. Weil sie keine Kriegen führen.“ Kahr lobte den 80-jährig verstorbenen Osim als „Vorbild für viele Menschen“. „Er hat sich in unzähligen Gesprächen immer eine Haltung bewahrt, die von Respekt und Zusammenhalt geprägt war.“ Sturm-Präsident Christian Jauk sprach von einem bewegenden Moment für die gesamte „Sturm-Familie“. „Ivica Osim war ein großer Humanist, der es sich verdient hat, im Stadtbild verewigt zu werden.“

Hoffen auf einheitlichen Beschluss

Von der Fröhlichgasse bis zum Stadionvorplatz soll auch ein Teil der der Conrad-von-Hötzendorf-Straße in die Ivica-Osim-Straße umbenannt werden. Hier arbeiten die Stadtregierung, das zuständige Vermessungsamt in Einbindung der Anrainer und der Klub an einer Umsetzung. Am Donnerstag wird der Grazer Stadtrat in einer Sitzung abstimmen: Kahr hofft auf einen einheitlichen Beschluss für eine Umbenennung.