Wirtschaft

Nachfrage nach Wohneigentum rückläufig

Nach einem kurzen Aufschwung in der Baubranche zeigt die Kurve nun wieder deutlich nach unten: Die Nachfrage nach Grundstücken und Einfamilienhäuser geht enorm zurück, Grund dafür ist die Teuerung.

Es sind mehrere Faktoren, die für massive Einbrüche in der heimischen Baubranche sorgen. Einerseits haben die Banken die Finanzierungsregeln in Form von erhöhten Finanzierungskosten verschärft, womit für viele Wohneigentum unleistbar wird – mehr dazu auch Strengere Regeln für Wohnkredite (11.6.2022). Andererseits sind es die enormen Preissteigerungen etwa bei den Grundstückpreisen oder den Baustoffen, sagt Michael Stvarnik, Innungsmeister der Baubranche in der Wirtschaftskammer Steiermark.

Grundstücke und Baustoffe um 30 Prozent teurer

Die Grundstückspreise seien um mindestens 30 Prozent gestiegen rechnet Stvarnik vor: „Das klassische Einfamilienwohnhaus wie es bis vor kurzem gehandhabt wurde, dass man auf 1.000 Quadratmeter ein Kleinwohnhaus errichtet, wird, glaube ich, der Geschichte angehören, man wird dort mit geringeren Flächen auskommen müssen. Zunächst einmal wird es erforderlich sein, dass Grundstück kleiner zu konfigurieren und es wird auch erforderlich sein, den Baukörper zu optimieren und zu verkleinern.“

Auch die Preise für Baustoffe steigen. Die Ziegelpreise sind laut dem Innungsmeister im Baugewerbe um rund 30 Prozent gestiegen, Michael Stvarnik rät auf alternative Baumaterialien umzusteigen: „Man kann zum Beispiel tragende Wandkonstruktionen aus Hohlblock oder aus Mantelbetonkonstruktionen herstellen, die sind zur Zeit wesentlich günstiger als der Ziegelbau.“

„Nicht ausschließlich natürliche Preissteigerungen“

Für Michael Stvarnik sind etwa die Ziegelpreise momentan nicht nachvollziehbar, er glaubt auch nicht an ausschließlich natürliche Preissteigerungen, die der aktuellen Situation geschuldet sind. „Ich vermute eher, dass da bvewusst an Preisschrauben gedreht wird.“