Kachelofen Rajh
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Wirtschaft

Nachfrage nach Kachelöfen im Steigen

Bei den aktuell hohen Energiepreisen und der Ungewissheit rund ums Gas steigt die Nachfrage nach Kachelöfen. Die Arbeit der Hafnerinnen und Hafner ist gefragt – quer durch die Steiermark sind sie im Dauereinsatz.

„Wir arbeiten von Montag bis Samstag durch – die Auftragslage ist gut, nur bekommen wir die Materialien nicht mehr so schnell. Die Lieferzeiten für die Kacheln, die wir brauchen, lagen vorher bei acht, neun Wochen – jetzt sind wir bei zwischen 20 und 25 Wochen“, verrät Hafnermeister Bernhard Wolf aus Stainz.

Wunsch nach Unabhängigkeit

Doch es sind nicht nur die Energiepreise, weswegen die Hafner im Dauereinsatz sind, sondern auch die Angst vor dem großen Stromausfall oder auch Blackout: „Einen Kachelofen kann man natürlich ohne Strom betreiben – und das ist in der jetzigen Zeit, wo das Blackout in aller Munde ist, ein riesengroßer Vorteil, weil ich komplett unabhängig bin.“

Allerdings sind auch die Holzpreise gestiegen: Momentan kostet ein Raummeter – sprich ein Kubikmeter Hartholz – zwischen 85 und 100 Euro und für weiches Holz bezahlt man 60 bis 75 Euro. „Die Steiermark ist ein Holzland und wir können mit dem Kauf auch die Bauern der Region unterstützen“, betont Bernhard Wolf.

Kunst aus frühem Mittelalter

Die alte Berufsbezeichnung „Hafner“ stammt übrigens vom Töpfer ab. Der Ofen hat sich im frühen Mittelalter aus dem offenen Herdfeuer entwickelt. Der Hafner stellte nicht nur Töpfe (Häfen) her, sondern war durch seine Aufgabe, die Keramik zu brennen, auch versiert im Bau von Brennöfen.