Demenzkranke und ihre Angehörige können sich in einem Café der Caritas über Erfahrungen austauschen.
ORF/Tschandl
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Gesundheit

Welt-Alzheimertag: Immer mehr Betroffene

In der Steiermark leben aktuell etwa 15.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung, bei drei Viertel davon ist Alzheimer die Ursache. Die Zahl der Betroffenen könnte sich laut Schätzungen bis 2050 verdoppeln.

Wenn das Vergessen den Alltag bestimmt: Demenz bzw. Alzheimer ist für den Erkrankten und das gesamte Umfeld schwer zu ertragen, so Josef Diez von der Abteilung Neurologie bei den Elisabethinen Graz: „Ich glaube, die Akzeptanz ist nach wie vor eine sehr schwierige, sowohl für den Betroffenen selbst als auch für die Familie. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto leichter ist es, den Menschen zu behandeln.“

Schleichender Verlauf

Die Krankheit wird aber noch immer zu spät diagnostiziert, sagt der Mediziner, weil sie schleichend ist und die ersten Symptome oft gar nicht als das wahrgenommen werden, was sie sind. Was genau Alzheimer auslöst, ist bis heute nicht klar, Heilung gibt es ebenfalls keine: „Man kann ein Fortschreiten der Erkrankung mittlerweile medikamentös aber gut behandeln, damit auch die Alltagskompetenz der Menschen erhalten.“

Zwölf Risikofaktoren

Laut Josef Diez gibt es zwölf Risikofaktoren für Demenz bzw. Alzheimer; Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen mangelnde Bewegung, sozialer Rückzug etwa aufgrund von Depressionen, aber auch schlechtes Hören zählen dazu: „Schlechtes Hören bedeutet automatisch, wenn es nicht behandelt wird, dass die Menschen sich sozial zurückziehen, weil sie am Gespräch nicht mehr teilhaben können. Nichts verstehen.“

Schützende Faktoren sind deshalb; soziale Kontakte, Bewegung, gesunde Ernährung und ein lebenslanges Lernen, bzw. kognitives Training, rät Josef Diez von den Elisabethinen in Graz.

Schulungen und Unterstützung

Mittlerweile gibt es viele Selbsthilfegruppen, Einrichtungen und Organisationen, um Menschen mit Demenz zu unterstützen. In der Steiermark werden Polizisten geschult, mehr als 40 Dienststellen wurden als demenzfreundlich ausgezeichnet. Auch die Raiffeisen Steiermark schult Mitarbeiter auf diesem Gebiet. Unterstützung bieten auch der Verein „Vergiss Dein nicht“ oder der Demenzwegweiser der Stadt Graz.