In vier Jahren ist die Eröffnung des Tunnels geplant, der eine Zugfahrt von Graz nach Klagenfurt in nur 45 Minuten ermöglichen wird. Dadurch werde ein Ballungsraum entstehen, der auch von internationaler Bedeutung sein wird, wie eine Studie der Forschungsgesellschaft Joanneum Research zeigt.
Intensivere Verflechtungen der Bundesländer
„Es ist wirklich das größte sozial-ökonomische Experiment seit dem Bau der Semmeringbahn. Da wächst innerhalb eines Tages ein Wirtschaftsraum zusammen“, schildert Eric Kirschner, Studienautor von Joanneum Research. Die Pendeldistanz für eine Grazerin, die in Klagenfurt arbeitet oder einen Kärntner, der nach Graz fährt, entspricht in etwa der Wegstrecke von Wr. Neustadt nach Wien-Karlsplatz.
„Wir gehen davon aus, dass sich die Arbeitsmarktverflechtungen um 35 bis 40 Prozent intensivieren werden. Wir werden eine gemeinsame Region haben“, so Kirschner. Hier würden alle gewinnen, ist Ewald Verhounig, Leiter des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung überzeugt.
Gemeinsame Vermarktung angedacht
Er prophezeit einen Wettbewerb um Fachkräfte: „Den Wettbewerb haben wir jetzt schon, aber es besteht sicher auch die Möglichkeit, international attraktiv zu werden – auch für internationale Fachkräfte.“ Der neue Ballungsraum soll über die Grenzen Österreichs hinaus eine wirtschaftliche Strahlkraft entwickeln, so Verhounig.
„Wir diskutieren hier auch Themen wie die Kinderbetreuung und die Bildungsinfrastruktur. Natürlich auch die Gewerbeflächen, also die Unternehmensinfrastruktur muss angepasst werden und was es natürlich auch braucht, ist eine gemeinsame strategische Vermarktung der Südösterreich-Region“, sagt Verhounig. Die Koralmbahn ist auch Teil der neuen Südstrecke. Die Südstrecke gehört als Teil des baltisch-adriatischen Korridors zu den bedeutendsten Infrastrukturprojekten Europas.