Tiroler Landtag 2022
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Politik

Steirische Reaktionen zur Tirol-Wahl

Die Landtagswahl in Tirol ist geschlagen: Die ÖVP stürzt zwar um fast zehn Prozentpunkte ab, bleibt aber deutlich stimmenstärkste Partei. „Das Ergebnis ist besser als vorhergesagt“, so der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP).

Das Desaster, das der ÖVP im Vorfeld teils prognostiziert wurde, blieb aus: Mit 34,7 Prozent erreichte die Partei deutlich Platz eins. Auf Platz zwei landet die FPÖ mit 18,8 Prozent vor der SPÖ mit 17,5 Prozent. Die Liste Fritz legte auf 9,9 Prozent zu und konnte damit ihr Ergebnis der letzten Wahl beinahe verdoppeln.

Die Grünen, bisherige Koalitionspartner der ÖVP, kamen bei der Wahl nur noch auf Platz fünf: Die Partei erreichte mit Spitzenkandidat Gebi Mair 9,2 Prozent und verlor gegenüber 2018 rund eineinhalb Prozentpunkte. NEOS konnte leicht zulegen und erreichte 6,29 Prozent.

Tirol-Wahl – Ergebnis
Grafik: ORF.at/Quelle: Land Tirol

ÖVP stellt Führungsanspruch

ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle bedankte sich bei den Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen und betonte, doppelt so viele Mandate wie jeweils der Zweit- und Drittplatzierte erreicht zu haben. Die Volkspartei stelle damit den Führungsanspruch und den Anspruch, den Landeshauptmann zu stellen. Die Frage, ob er eine Koalition mit der SPÖ anstrebe, wollte Mattle zunächst nicht beantworten – mehr dazu in Tiroler ÖVP sucht Koalitionspartner (news.ORF.at).

Drexler: „Ergebnis besser als vohergesagt“

Der steirische ÖVP-Landesparteiobmann und Landeshauptmann Christopher Drexler meinte in einer ersten Reaktion auf die Wahl, das Ergebnis sei besser als von vielen vorhergesagt: „Damit ist und bleibt die Tiroler Volkspartei die klare Nummer eins im Bundesland“ Drexler gratulierte Mattle zum Ergebnis.

Lang: „Schwarz-Grün wurde abgewählt“

SPÖ-Landesvorsitzender Anton Lang sagte auf APA-Anfrage: „Klar ist: Schwarz-Grün wurde abgewählt. Es wäre gut und wichtig, wenn die Tiroler SPÖ in Regierungsverantwortung kommt, um in diesen schwierigen Zeiten wichtige sozialdemokratische Inhalte umsetzen zu können“, so Lang, der dem Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer gratulierte.

Kunasek: „Tiroler Ergebnis belegt Erfolgsweg der FPÖ“

Platz zwei für die Tiroler FPÖ sah der steirische Landesparteiobmann Mario Kunasek als Beleg, dass sich die Freiheitlichen wieder auf dem Erfolgsweg befinden: „Ich gratuliere Markus Abwerzger und seiner Mannschaft zu diesem herausragenden Ergebnis. Der Kampf gegen die explodierende Teuerung und die Massenmigration sind dabei zwei der zentralsten Themen. Darüber hinaus war auch die kritische Corona-Politik ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Oppositionsarbeit der letzten Monate.“

Krautwaschl: „Redliche Politik“

Die Landeschefin der steirischen Grünen, Sandra Krautwaschl, sagte, in einer polarisierenden Situation zögen wohl eher populistische Ansagen, sie sei aber für eine „redliche Politik“ mit dem Einschenken von reinem Wein und ohne populistische Zuspitzung und Schuldzuweisungen. Die Chance sei da, eventuell in anderer Konstellation an der nächsten Tiroler Regierung teilzunehmen, unter Umständen etwa mit NEOS.

Swatek: „Zuwächse Resultat der harten Oppositionsarbeit“

Seitens des steirischen NEOS hieß es, die Zugewinne würden die harte Oppositionsarbeit der vergangenen Jahre bestätigen. Landessprecher Niko Swatek meinte, die Themen Bildung, saubere Politik und Wirtschaft seien in der Bevölkerung angekommen: „Die historische Ohrfeige für die ÖVP ist ein Zeichen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich gerade in diesen Zeiten der multiplen Krisen echte Reformen statt Stillstand wünschen.“