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Tiere

Jäger für Neuregelung bei „Problemwölfen“

In den vergangenen Jahren häufen sich Forderungen nach einer Neuregelung weil Wölfe vermehrt Schafe, Rinder und Wildtiere reissen. Der Abschuss sogenannter „Problemwölfe“ soll einfacher werden. Die steirische Jägerschaft begrüßt den Vorstoß.

Der Wolf ist bei uns wieder heimisch und durch eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 1992 geschützt. Der Wolf ist bei uns wieder heimisch und durch eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 1992 geschützt. Nun werden EU-weit stimmen lauter, dass „Problemwölfe“ künftig leichter für den Abschuss freigegeben werden sollen, eine entsprechende Forderung kam auch von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP).Mehr dazu in Österreich macht Wolf zu Thema bei Ministertreffen (ORF.at)

Naturschutz und Tierschutz mit Hausverstand

Der steirische Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau begrüßte am Dienstag die europaweite Diskussion neue Schutz- und Abschussregeln für Wölfe einzuführen. „Wir brauchen Management-Maßnahmen, um diese Tiere hier auch integrieren zu können. Die dynamischen Prozesse in der Natur sind sehr groß, die Regelungen auf die wie hier aufbauen sind Jahrzehnte alt und Natur bleibt nicht stehen. Wir brauchen hier Naturschutz und Tierschutz mit Hausverstand – und den fordern wir auch von der steirischen Landesjägerschaft ein. Damit wir in diesem Thema gerade den Betroffenen in den Regionen auch helfen können.“

Wölfe mit Chip ausstatten

Der Landesjägermeister schätzt, dass 100 bis 150 Wildtiere im Jahr von Wölfen gerissen werden. Die offiziellen Zahlen bei Nutztieren und die Dunkelziffer dürften extrem auseinandergehen. Das Österreich-Zentrum „Bär Wolf Luchs“ zählt zehn Wolfsrisse bei Nutztieren 2021 in der Steiermark und zwei heuer. Derzeit erfolgt der Beweis mittels DNA-Nachweis. Der steirische EU-Abgeordnete Thomas Waitz von den Grünen schlägt vor, die Wölfe zu chippen. So könnten auch die Almbauern sehen wo die Rudel unterwegs sind und ihre Weidetiere schützen. Maitz hatte auch von illegalen Wolfsabschüsse gesprochen.

Mahnfeuer und Petition

Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau wies diesen Vorwurf am Dienstag klar zurück: „Wichtig ist, dass wir sachlich hier weiterkommen – in einer Art und Weise wo wir eben best practice Beispiele aus anderen Ländern bekommen, die die Erfahrungen eben schon gemacht haben. Auch wie die Schweizer, die ja auch ein strenges Gesetz jetzt liberalisieren, weil sie einfach merken, dass mit diesem strengen Schutz auch dem Wolf nichts Gutes getan ist, ebenso wieder Bevölkerung.“ Es gibt auch eine steirische Petition gegen Wölfe des Agrar- und Umweltclubs. Diese haben bisher 17.000 Menschen unterschrieben sagte der Obmann. Freitagabend veranstaltet man ein Mahnfeuer in Spielberg mit betroffenen Bauern. Erst vor einigen Tagen sei auf der Hochalm bei Seckau ein Kalb gerissen worde, bestätigt der Club.