Saxophon
pixabay
pixabay
KULTUR

Musikalische Weltreise beim Jazzfestival Leibnitz

Auch heuer treffen wieder ab Donnerstag internationale Künstler und Fans beim Jazzfestival Leibnitz aufeinander: Neben einem Frankreich-Schwerpunkt gibt es afrokubanischen Jazz sowie auch heimische Kost zu hören.

Seit zehn Jahren bringt der Verein „Leibnitz KULT“ Jazz aus aller Welt in die Südsteiermark. Zum Jubiläumsfestival gibt es bis zum 2. Oktober einen Frankreich-Schwerpunkt und zwei Konzerte von afrokubanischen Jazzgrößen, aber auch Bands aus Österreich und Bulgarien werden bei der kleinen Weltreise in und um Leibnitz mit dabei sein.

Jazzland Frankreich als Schwerpunkt

Einer der Künstler, die beim Jazzfestival auftreten, ist der französische Schlagzeuger Arnauld Dolmen: Er wurde heuer mit dem „French Jazz Award“ ausgezeichnet und zählt somit zu den aufstrebenden Jazzmusikern Frankreichs. Der 37-Jährige kommt eigentlich aus dem französischen Übersee-Gebiet Guadeloupe, lebt aber seit längerer Zeit in Paris. Seinen heimatlichen Wurzeln, der sogenannten „Gwo ka Musik“, ist er dennoch treu geblieben.

Neben Dolmen mit seinem Quartett sind es noch drei weitere Gruppen, die das Jazzfestival Leibnitz aus dem Jazzland Frankreich beehren. Das Land sei in den vergangenen Jahren immer maßgeblicher für die europäische Jazzszene geworden, sagt Otmar Klammer, Intendant des Jazzfestivals.

Stargast gibt Einblicke in afrokubanischen Jazz

Zum zehnjährigen Jubiläum des Festivals hat Klammer aber nicht nur einen Frankreich-Schwerpunkt programmiert – mit dem Stargast Gonzalo Rubalcaba gibt es auch Einblicke in den afrokubanischen Jazz. Den Künstler wollte der Intendant schon seit Beginn des Festivals vor zehn Jahren dabeihaben, heuer wird er in Leibnitz solistisch auftreten.

Rubalcaba ist sehr bekannt für seine Solo-Auftritte, die allerdings sehr selten geworden sind, erklärt Klammer. Rubalcaba ist vierfacher Grammy-Gewinner, für das Soloalbum, aus dem er heuer spielen wird, bekam er auch einen Grammy in der Kategorie Latin Jazz.

Nationalinstrument Bulgariens in Leibnitz

Die Weltreise geht auch nach Bulgarien – von dort kommt Zhifko Vasilev, der das Nationalinstrument Bulgariens nach Leibnitz mitbringen wird – die sogenannte Kaval, eine Längsflöte in verschiedenen Längen bis zu fast einem Meter. Die Besonderheit sei der randgeblasene Ansatz, mit der die Flöte gespielt wird, sagt Otmar Klammer – dadurch entstehe ein warmer, sphärischer und erhabener Flötenklang.

Altbewährte Spielstätten und Open-Air-Bühne

Zehn Konzerte gibt es heuer zum zehnjährigen Jubiläum. Neben altbewährten Spielstätten wie Schloss Seggau, dem Kulturzentrum oder dem Weingartenhotel Harkamp wird es auch eine Neuerung geben: Am Hauptplatz in Leibnitz – direkt vor dem Rathaus – ist eine Open-Air-Bühne mit freiem Eintritt geplant. Es solle ein Fest für die ganze Region werden, um die Band „Michael Olivera and the Cuban Jazz Syndicate“ zu hören, sagt der Intendant.

Mit dem „Sketchbook Quartet“ ist auch eine österreichische Formation mit von der Partie. Das Jazzfestival Leibnitz 2022 kann also mit Nationalem, Internationalem, Vertrautem und Unbekanntem aufwarten. „Es ist sehr wichtig an einem Profil zu arbeiten, bei dem sich das Publikum auf Konzerte einlassen kann – wo es die Musiker vielleicht nicht kennt, aber dem Veranstalter traut“, betont Klammer.