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Gastronomie fordert Energiepreisdeckel

Die Gastronomiebranche durchlebt derzeit turbulente Zeiten. Nach monatelangen Lockdowns und Coronavirus-Kontrollen hat man mit Personalmangel und der Teuerung zu kämpfen. Gefordert wird eine Deckelung der Energiepreise.

„Der Preis für das Öl hat sich verdreifacht. Das brauchen wir aber zum Backen unserer beliebten Backhendl und Schnitzel. Wenn wir jetzt einkaufen, ist das unglaublich. Die Preise haben sich teilweise verfünffacht oder versechsfacht“, schildert Michael Niederleitner vom Schöckllandhof in Eggersdorf bei Graz.

Menüpreise werden angehoben

Dazu kommen die derzeit hohen Energiepreise. Die Jahresstromrechnung habe sich in seinem Betrieb von 45.000 Euro auf rund 250.000 Euro erhöht, so Niederleitner: „Viele wissen nicht mehr nach vorne und nicht zurück. Ob sie zusperren sollen, oder weitermachen. Aber was sicher kommen wird für viele ist, dass sie sagen werden, ich muss mich verkleinern oder zusperren.“ Seine Menüpreise hat er bereits um 15 Prozent angehoben. Kostendeckend sei man damit nicht einmal annähernd.

Doch die Kosten können nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden, meint Klaus Friedl, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer: „Wie weit geht der Kunde mit bei den Preiserhöhungen? Wie weit kann er sich das leisten? Das wird sicher die Herausforderung in unserer Branche sein, damit uns die Kunden auch die Treue halten.“

Kaum Interesse an Weihnachtsfeiern

Friedl fordert daher Hilfe vom Bund: „Dass auch die Gastronomiebetriebe eine Deckelung eingezogen bekommen auf irgendeine Kilowattgrenze, die man verbrauchen darf, mit einem leistbaren Preis. Es muss etwas geschehen. Leider muss ich sagen, dass die Betriebe jetzt ums finanzielle Überleben kämpfen.“

Auch das wichtige Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür, doch Menüpreise für Weihnachtsfeiern seien schwer anzubieten, da sie bei fortschreitender Teuerung wohl nicht halten würden, so Friedl. Das Interesse an Weihnachtsfeiern sei derzeit aber ohnehin noch verhalten.