Das Wort Asyl geformt aus Scrabble Buchstaben
ORF.at/Dominique Hammer
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Politik

Leoben: Resolution gegen Asyl-Unterkunft

Seltene Einigkeit herrscht unter den Parteien in Leoben: In einer gemeinsamen Resolution wird die schrittweise Senkung der Belegungszahlen des Asylquartiers in der Baumax-Halle gefordert. In weiterer Folge solle das Quartier vom Bund geschlossen werden.

Im November 2021 zogen wieder Menschen in das zwischenzeitlich geschlossene Asyl-Quartier in der Baumax-Halle in Leoben-Lerchenfeld. Seither gehen die Wogen hoch, es hagelt Kritik, gibt Diskussionen und Demonstrationen – mehr dazu in Aufregung um wieder geöffnete Asylquartiere (24.11.2021)

Halle komplett ausgelastet

In der Sitzung des Leobener Gemeinderats am Donnerstag soll eine gemeinsame, politische Unmutsbezeugung in Form einer Resolution von SPÖ, ÖVP, KPÖ und Grünen verabschiedet werden. Sie richtet sich an die Bundes- und die Landesregierung.

Mit rund 450 Menschen sei die Halle zuletzt komplett ausgelastet gewesen, sagt Bürgermeister Kurt Wallner (SPÖ): „Es ist zu viel. Erstens für die Betroffenen selbst, die unter schwierigen Bedingungen miteinander leben müssen. Zweitens hat die Bevölkerung ein subjektives, unsicheres Gefühl, wenn so viele Asylwerber sich in ihrem unmittelbaren Lebensbereich aufhalten.“

Flüchtlingsquartier Leoben Baumax-Halle
ORF

FPÖ fordert sofortige Hallen-Schließung

Die Belegungszahlen müssten sofort reduziert werden, fordern die vier Parteien, die Halle solle letztlich auch geschlossen werden. Der FPÖ ist das zu wenig. Sie bringt einen eigenen Antrag ein. „Das geht uns zu wenig weit. Wir fordern, wie auch schon im Landtag Steiermark, die sofortige Schließung dieser Baumax-Halle“, sagt FPÖ-Bezirksparteiobmann Marco Triller.

Wallner: „Kleinquartiere sind humaner“

Bürgermeister Wallner argumentiert, dass die Halle für eine menschenwürdige Unterbringung nicht geeignet sei: „Weil das ja eine leere Verkaufshalle war, die notdürftig mit Baustahlgittern unterteilt wurde und darin stehen Feldbetten.“

Kleinquartiere wären für alle die humanere Lösung, ist Wallner überzeugt. Das wiederum ist der FPÖ zu viel. „Das Ziel muss ein, dass wir überhaupt keine Quartiere in Österreich brauchen. Der erste Schritt wäre, die Grenzen zu schließen“, sagt Triller. Der Ball liegt nun beim Bund.