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Gesundheit

ÖGK: Langes Warten auf das Geld

Auf die Rückerstattung von Wahlarztkosten durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) warten Patienten derzeit oft mehr als vier Monate. Die Ärztekammer übt Kritik und fordert eine rasche Umstellung auf eine elektronische Abrechnung. Laut ÖGK gebe es derzeit besonders viele Anträge.

Wer in der Wirtschaftskrise monatelang auf die Rückerstattung von Behandlungskosten warten muss, bezahle sozusagen doppelt, heißt es von der Ärztekammer Steiermark. „Aktuell sind es viereinhalb Monate Wartezeit. Das ist schon eine Zumutung für die Patienten. Da gibt es Liquiditätsprobleme. Die Sonderversicherungsträger – wie die Eisenbahnerversicherung, die Beamtenversicherung, die Gewerbliche – sind wesentlich schneller“, argumentiert für die Ärztekammer Martin Millauer, Wahlarzt in Stainz.

Posteingang der ÖGK voll

In der ÖGK war man auf Anfrage des ORF zu einem Interview nicht bereit, es gibt aber eine schriftliche Stellungnahme. Darin heißt es: Gerade jetzt, nach dem Sommer, sei das Aufkommen im Posteingang besonders hoch. Man habe bundesweit Ressourcen gebündelt und auch zusätzliches Personal eingestellt, um den Posteingang möglichst rasch abzuarbeiten.

Die Ärztekammer wiederum pocht auf die schnellere Umsetzung der elektronischen Einreichung. In Wien und Oberösterreich laufe das System bereits, bei dem Patienten selbst, und nicht mehr die Ärzte, die Rechnungen einreichen. In der Steiermark sei es zwar freigeschaltet, aber noch viel zu wenig genutzt, sagt Millauer.

Einheitliche Lösung gefordert

„Das sollten die Patienten innerhalb von drei bis fünf Tagen auf dem Konto haben. Und weil der bürokratische Aufwand des händischen Abrechnens wegfällt, müssten die Patienten eigentlich 100 Prozent Rückersatz bekommen. Die Gebietskrankenkasse würde sich auch Personalkosten ersparen“, zählt Millauer Vorteile des elektronischen Systems auf.

Die Ärztekammer fordert eine bundesweit einheitliche Vorgehensweise der Gesundheitskasse, die ihrerseits in ihrer Stellungnahme versichert, man werde ab dem Herbst Rechnungen via „künstlicher Intelligenz“ bearbeiten. Das werde die Situation nachhaltig entlasten, meint die ÖGK.