Barbara Fiala-Köck
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Tiere

Fiala-Köck: Plädoyer für weniger Fleischkonsum

Am kommenden Dienstag ist Welttierschutztag. Aus diesem Anlass plädiert die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch für weniger Fleischkonsum, auch um Tierleid zu verringern.

„Neuere Untersuchungen und Analysen beweisen, dass der Anteil an Biolebensmitteln im ersten Halbjahr 2022 um 2,5 Prozent gestiegen ist. Ich bin daher zuversichtlich, dass dieser Trend anhalten wird, und mein Appell ist, weniger Fleisch zu essen, regional, saisonal, aus tierfreundlicher Haltung, und das ist nicht nur ein Beitrag zum Tierschutz, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Umweltschutz“, so Fiala-Köck.

Aus für Vollspaltenböden – was kommt danach?

Das lange geforderte Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung wird mit dem neuen Tierschutzgesetz fixiert: Dementsprechend kommt das endgültige Aus Ende 2039 – mehr dazu in Aus für Vollspaltenböden kommt (news.ORF.at, 1.7.2022).

Barbara Fiala-Köck

Am 4. Oktober ist Welttierschutztag. Aus diesem Anlass plädiert die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch mit Renate Rosbaud für weniger Fleischkonsum, auch um Tierleid zu verringern.

Dennoch zieht jetzt nicht unbedingt das Tierwohl in die Schweinemast ein, so Fiala-Köck: „Bis Ende 2039 dürfen bestehende Stallungen weiterbetrieben werden, aber wie die Schweinehaltung der Zukunft aussehen wird, ist noch nicht klar. Dazu gibt es ein Projekt, das wird bis Ende 2027 bewertet. Aus Tierschutzsicht hätten wir uns zumindest gewünscht, dass es ein Neubauverbot gibt, aber es ist auch so, dass bei neugebauten Stallungen, es auch in Zukunft möglich sein wird, Schweine auf einem Spaltenboden mit einer gewissen Anzahl an Spalten zu halten. Das heißt, auch für Neubauten gibt es kein klares Aus für die Haltung auf Vollspaltenböden.“

Arche Noah-Konflikt: „Vertrauen wird nicht gestärkt“

Der Konflikt rund um das Tierheim Arche Noah in Graz sorgte in den letzten Monaten für Aufregung, zuletzt setzte ein Schiedsgericht sogar den Vorstand ab – mehr dazu in Schiedsgericht setzt Arche-Noah Vorstand ab (27.9.2022). Auch Fiala-Köck sieht hier durchaus den Ruf alle ehrenamtlichen Tierschützerinnen und Tierschützer in Gefahr.

„Diese Vorgänge sind natürlich nicht geeignet, das Vertrauen in die Tierschutzarbeit zu stärken, und das bedaure ich sehr, denn es gibt in der Steiermark viele ehrenamtliche Spaziergängerinnen und Spaziergänger, auch andere Menschen, die sich für den Tierschutz einsetzen und die bereit sind, viel dafür auszugeben und herzugeben, an Zeit und an finanziellen Ressourcen, um das Leid der Tiere zu verringern, und einen Beitrag zur Verbesserung ihrer Lebenssituation zu leisten.“

„Mehr Kontrollen können Tierleid nicht verhindern“

Auch gibt es immer wieder Fälle von Tierquälerei und Verwahrlosung. Die Frage, ob zu wenig oder zu lasch kontrolliert werde, verneint die Tierschutzombudsfrau aber: „Wichtig ist, und das wird in der Steiermark auch so gelebt, dass die Amtstierärztinnen und Amtstierärzte draußen in den Bezirken jene landwirtschaftlichen Haltungen, aber auch Heimtierhaltungen im Fokus haben, wo sie den Verdacht haben, und wo es immer wieder Anlassfälle gibt, dass diese Betriebe oder Heimtierhaltungen abrutschen könnten. Das heißt, dass noch mehr Kontrollen Tierleid nicht wirklich verhindern können.“