Volle Sammelcontainer bei einer Altstoffsammelinsel in Wien
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Wirtschaft

Lieferengpässe: Altstoff-Preise ziehen an

Die Lieferkettenprobleme, die mit der Cov-Pandemie begonnen haben, haben verdeutlicht, wie engmaschig der Welthandel vernetzt ist. Profiteure sind jedoch Altstoffverkäufer, denn die Preise für Metall, Textilien oder Altpapier sind massiv gestiegen.

Die hohen Preise für Rohstoffe und die Unsicherheit der rechtzeitigen Lieferung führten dazu, dass vermehrt Altstoffe gekauft wurden – und das trieb ihren Preis in die Höhe.

„Im Jahr 2022 hatten wir – gemittelt von Jänner bis September – etwa um 30 Prozent höhere Stahlpreise, beim Altpapier nahezu eine Verdopplung und bei den Textilien auch nahezu eine Verdoppelung“ – und das im Vergleich zum Jahr 2021, so der Geschäftsführer des Dachverbandes der steirischen Abfallwirtschaftsverbände, Christian Schreyer.

Nachfrage vor allem auch im Inland stark gestiegen

Die Altstoffe werden zum Teil exportiert, aber auch im Inland sei die Nachfrage stark gestiegen: „Ein sehr großer Teil der Wertstoffe bleibt natürlich im Inland. Insbesondere beim Speiseöl ist es so, dass das Speiseöl hierzulande zu Biodiesel verarbeitet wird. Bei den Altkleidern ist es allerdings so, dass nur ein Teil der Altkleider im Inlandsmarkt absetzbar ist, ein weiterer Teil geht ins EU-Ausland.“

Schwierige Prognosen

Wie sich der Preis für die Altstoffe weiterentwickelt, sei derzeit absolut nicht vorhersehbar, so Schreyer: „Es waren die Sekundärrohstoffmärkte noch nie so labil und noch nie so nach oben und unten ausschlagend wie in den letzten beiden Jahren, ausgelöst durch Corona und ausgelöst durch die Ukrainekrise, und damit wäre es unseriös, jetzt irgendwelche Prognosen anzustellen.“ Langfristig gehe man allerdings davon aus, dass Altstoffe als Ressource immer wichtiger und gefragter werden.