Ein junges Reh steht am neben einem Alleebaum an einem Straßenrand,  während ein Pkw vorbeifährt.
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Chronik

Wildtiere nach Unfall über App melden

Mit dem Schutz von Wildtieren, beschäftigt sich seit sieben Jahren ein Projekt des Landes gemeinsam mit der Jägerschaft. Jetzt gibt es dazu passend auch eine App, über die Wildtierunfälle gemeldet werden können.

Durch die Installation von 46.000 Wildwarnreflektoren, konnte die Zahl der Wildunfälle in den vergangenen sieben Jahren um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Zum Einsatz kommen neben optischen und akustischen Wildwarnreflektoren auch Duftstoffe und ökologische Begleitmaßnahmen. Mit diesen Maßnahmen werden derzeit etwa 687 Kilometer Landes- und 26 Kilometer Gemeindestraßen abgesichert. Am Mittwoch wurde eine weitere Neuerung präsentiert. Eine App, die die Schadensmeldung erleichtern soll, falls es doch zum Unfall kommt.

Wildtiere anonym via App melden

Über dieses sogenannte „Wildtierunfallmeldesystem“ (WTUMS) können Fahrzeuglenker einen Unfall oder den Fundort verletzter Wildtiere einfach an Jäger und Behörden melden. Wird eine Meldung abgesetzt, werden Jäger in einem Umkreis von 20 Metern vom Unfallort via SMS benachrichtigt. Das sei insbesondere an Reviergrenzen für die Klärung der jagdlichen Zuständigkeitsfrage von Vorteil, heißt es bei der Präsentation der App. Der Jäger sieht auf seinem Mobiltelefon den genauen Unfall- oder Fundort des verletzten oder toten Wildtieres und kann rasch und gezielt dorthin fahren, da WTUMS auch über eine Karte bietet.

Politik bei der Präsentation
Land Steiermark

Tierleid kann schneller beendet werden

Dadurch werden lange Wartezeiten für Unfall- oder Fahrzeuglenker sowie langwierige und schwierige Nachsuchen zum verletzten oder toten Wildtier für Jäger überflüssig. Zudem wird den verletzten Wildtieren unnötiges, langes Leiden erspart, da sie viel schneller gefunden werden können. Alle steirischen Jagdgesellschaften werden in das WTUMS eingebunden und es wird ein abwechselnder Bereitschaftsdienst rund um die Uhr eingerichtet. Die App soll vorerst in der Steiermark eingesetzt und bei Bedarf österreichweit ausgerollt werden.

Finanziert wurde es zu einem Drittel vom Land Steiermark (Tierschutz), der Steirischen Landesjägerschaft sowie dem Steirischen Jagdschutzverein. Die Gesamtentwicklungskosten betragen rund 12.000 Euro.