Nach zwei – pandemiebedingt nicht einfachen – Jahren kehrte der Graz Marathon am Sonntag wieder zurück zu alter Größe – das erklärte Ziel der 29. Auflage war es, rund 7.500 Läuferinnen und Läufer zu bewegen. Neben dem Graz Marathon, der bereits am Vormittag startete, finden am Sonntag auch noch der Familienlauf und der City Run statt.
Streckenrekord aus Vorjahr geknackt
Sportlich peilten die Organisatoren heuer auch schnelle Zeiten über die Marathon-Distanz an – der Rekord von Vorjahressieger Charles Ndiema aus Kenia beträgt 2:10:47 Stunden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden sechs starke Kenianer engagiert: „Wir haben ein paar gute Kenianer eingeladen, da sind gute Zeiten durchaus möglich. Ich bin sogar überzeugt, dass der Rekord fallen wird“, so Organisator Michael Kummerer im Vorfeld des Marathons.
Und er sollte recht behalten: George Onyncha holte sich am Sonntag vor seinem Kenianischen Landsmann Joel Melly den Marathon-Sieg und konnte mit einer Zeit von 2:09:28 Stunden den bisherigen Streckenrekord unterbieten. Den Sieg im Halbmarathon holte sich Lars Demuth aus Wiener Neustadt mit einer Zeit von 1:08:34 Stunden. Zehn Minuten dahinter war bei den den Damen die Ukrainerin Mariia Radko nicht zu schlagen. Im Viertelmarathon holten sich Felix Geieregger beziehungsweise Stefanie Kurath den Sieg.
Geringe Anmeldezahlen, dennoch Zufriedenheit
Während die ersten schon feiern, sind Tausende noch bis zum späten Nachmittag auf der Strecke unterwegs, denn das Event soll vor allem die breite Masse für den Laufsport begeistern. Kummerer ist mit den Anmeldezahlen jedenfalls zufrieden – im Vergleich zu anderen Laufveranstaltungen, wo es ein Minus von 50 Prozent gab, würde man in Graz nur einen Rückgang von 25 Prozent verzeichnen: „Wir werden dafür belohnt, dass wir die Veranstaltung in den letzten beiden Jahren immer durchgezogen haben“, so Kummerer.
Graz läuft – und steht dennoch
Graz läuft – und steht dennoch, denn rund um das Laufevent gibt es zahlreiche Sperren: Die komplette Laufstrecke ist bis 16.00 Uhr nicht befahrbar, das gilt insbesondere auch für Brücken. Laut ÖAMTC muss daher am gesamten Veranstaltungstag mit umfangreichen Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Das behindert auch die Bundespräsidentenwahl: Um den Grazern den Weg in ihr Wahllokal zu ermöglichen, werden sogar eigene Ordnerdienste eingesetzt – mehr dazu in Graz Marathon behindert Hofburg-Wahl.