Person hält eine FFP2-Maske
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Infektiologe Vander gegen Maskenpflicht und Tests

Die CoV-Infektionen steigen, allein in der Steiermark wurden bis Freitag knapp 19.000 aktive CoV-Fälle gemeldet. Der Grazer Infektiologe Klaus Vander ist dennoch gegen eine Maskenpflicht und Tests – er spricht sich vielmehr für mehr Bewusstseinsbildung aus.

In den Schulen gibt es bei Schülern und Lehrern bereits größere Ausfälle, und die die steirische Landesschulsprecherin Michelle Ispo forderte verpflichtende PCR-Tests in Klassen – mehr dazu in Schüler- und Lehrervertreter für CoV-Tests.

Tests in Schulen „derzeit nicht indiziert“

Eine mögliche Wiedereinführung von CoV-Testungen an Schulen habe allerdings keinen Effekt auf die Krankheitslast der Bevölkerung, so der Mediziner Klaus Vander: „Aus persönlicher Überzeugung halte ich die Testungsaufnahme an Schulen derzeit nicht für indiziert. Die Infektionszahlen an sich muss man eigentlich jetzt nur in Bezug auf die Krankheitslast betrachten, und hier sehen wir in den letzten Wochen eine stetige Zunahme an Hospitalisierungen.“

Um diese zu reduzieren, gäbe es nur drei Möglichkeiten: Maske, Impfung und Medikation. Vander plädiert aber für eine Bewusstseinsbildung insbesondere bei bei gefährdeten – vulnerablen – Gruppen: „Hier würde mir vielmehr vorschweben, dass man im Sinne der Eigenverantwortlichkeit die Menschen, die eine Grunderkrankung haben, ein fortgeschrittenes Lebensalter haben, mehr motiviert, dass diese eine Maske tragen. Per se, glaube ich, ist es falsch, dass man eine Infektion vollständig aus der Gesellschaft vermeiden kann.“

Großer Aufholbedarf bei Auffrischungsimpfung

Weiters solle die Altersgruppe ab 45 Jahren unbedingt die Corona-Auffrischungsimpfung in Anspruch nehmen – hier gäbe es einen großen Aufholbedarf.

Zusätzlich macht sich der Experte für eine Medikation im Krankheitsfall mit dem Medikament Paxlovid stark – hier appelliert Vander an den eigenen Berufsstand: „Paxlovid als eine effektive Therapiemöglichkeit wird derzeit noch viel zu zögerlich von der Ärzteseite in Anspruch genommen und als Therapieoption erwogen.“

Landesregierung wartet ab

Die steirische Landesregierung wartet, was mögliche Maßnahmen wie Tests oder eine Maskenpflicht angeht, auf eine bundesweite Verordnung – um eine Verwirrung zu vermeiden, werde man keinen eigenen Weg gehen.