Hofburg
APA/Georg Hochmuth
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Politik

BP-Wahl: Van der Bellen klar wiedergewählt

Österreich hat am Sonntag einen neuen Bundespräsidenten gewählt. Schon bei der ersten Hochrechnung kommt Alexander Van der Bellen auf die absolute Mehrheit der Stimmen und wurde damit im ersten Wahldurchgang wiedergewählt. Der Steirer Gerald Grosz verfehlte sein Ziel klar.

In der Steiermark war bereits um 16.00 Uhr Wahlschluss, bundesweit haben die letzten Wahllokale um 17.00 Uhr geschlossen, kurz darauf wurde die erste ORF-SORA Hochrechnung präsentiert. Demnach erzielte Amtsinhaber Alexander Van der Bellen – bei einem Auszählungsgrad von 57,4 Prozent – bereits 54,6 Prozent der Stimmen. Van der Bellen ist damit wiedergewählt und muss sich auch keiner Stichwahl stellen.

Der freiheitliche Kandidat Walter Rosenkranz kam in der allerersten Hochrechnung auf 18,4 Prozent der Stimmen und ist damit als einziger Herausforderer zweistellig; Tassilo Wallentin erreichte 8,4 Prozent, Dominik Wlazny 8,2 Prozent, der Steirer Gerald Grosz 5,8 Prozent, Michael Brunner (MFG) 2,2 Prozent und Heinrich Staudinger 1,6 Prozent.

Alexander van der Bellen
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Van der Bellen auch in der Steiermark Nummer 1

In dem am Sonntagabend bekannt gegebenen vorläufigen Endergebnis – noch ohne Briefwahl – kam der Ex-Grünen-Chef schließlich auf 54,6 Prozent der Stimmen – mehr dazu in Ergebnisse im Detail (news.ORF.at).

Auch in der Steiermark ist Alexander Van der Bellen klar die Nummer eins. Bei einem Auszählungsgrad von 100 Prozent der Stimmen und einer Schwankungsbreite von noch rund einem Prozent auf Grund der noch nicht ausgezählten Wahlkarten schnitt Van der Bellen mit 52,6 Prozent in der Steiermark allerdings etwas schwächer ab als bundesweit.

Rosenkranz in vier Gemeinden voran

Steiermarkweit auf Platz zwei landet Walter Rosenkranz mit 19,8 Prozent, was wiederum über dem Bundesschnitt liegt. In vier kleinen Gemeinden lag Rosenkranz sogar vor Van der Bellen – im oststeirischen Sinabelkirchen mit 33,4 Prozent vor dem Amtsinhaber mit 33,0 Prozent. Des weiteren war der blaue Kandidat in Unterlamm im Bezirk Südoststeiermark mit 38,6 Prozent deutlich vor Van der Bellen mit 34,2 Prozent. Auch in Leutschach an der Weinstraße bzw. in Oberhaag, beide im Bezirk Leibnitz, lag Rosenkranz mit 33,0 zu 31,3 Prozent beziehungsweise mit 36,7 zu 33,2 Prozent an erster Stelle.

Tassilo Wallentin bekommt von den Steirerinnen und Steirern 9,2 Prozent der Stimmen, Dominik Wlazny 7,5 Prozent, Michael Brunner 2,2 Prozent und Heinrich Staudinger 1,3 Prozent. Deutlich mehr Stimmen als sonst in Österreich bekam der Steirer Gerald Grosz in seinem Heimatbundesland mit 7,3 Prozent.

BP-Wahl: vorläufiges Ergebnis
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64,74 Prozent für Van der Bellen in Graz

Mit 64,74 Prozent in Graz sicherte sich Van der Bellen den Gesamtsieg in der Steiermark. Über 50 Prozent sprang er außerhalb von Graz aber nicht in allen Gemeinden. In der zweitgrößten Stadt Leoben kam er auf 44,5 Prozent, der zweitstärkste Kandidat Walter Rosenkranz immerhin auf 24,8 Prozent. Ein ähnliches Bild bot die Industriestadt Kapfenberg: der Präsident kam hier auf 47,1, Rosenkranz auf 23,4 Prozent.

Steirische Wahlbeteiligung bei 65,2 Prozent

Rund 6,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher waren aufgerufen, den nächsten Bundespräsidenten zu wählen. In der Steiermark waren genau 955.578 Menschen wahlberechtigt, das sind trotz zunehmender Bevölkerungszahl um rund 10.000 weniger als bei der Nationalratswahl 2019. Grund dafür ist, dass auch in der Steiermark immer mehr Menschen leben, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft haben und deshalb nicht wahlberechtigt sind. Die Wahlbeteiligung in der Steiermark lag bei 65,2 Prozent und damit etwas unter dem Bundesschnitt von 65,8 Prozent, was der zweitgeringsten Wahlbeteiligung bei einer Bundespräsidentenwahl entspricht.

2016 lag die Wahlbeteiligung in der Steiermark im 1. Wahldurchgang noch bei knapp 69 Prozent. Bei der wegen einer erfolgreichen Anfechtung durchgeführten Stichwahl Anfang Dezember 2016 lag sie sogar bei 72,99 Prozent, was einer extrem hohen Beteiligung für eine Bundespräsidenten-Wahl entspricht.

Auszählung der Briefwahlstimmen am Montag

154.295 Steirerinnen und Steirer gaben ihre Stimme bereits vorab per Wahlkarte oder Briefwahl ab. Bei der letzten Bundespräsidentenwahl 2016 waren es rund 120.000 Wahlkarten. Der Großteil der bundesweit fast eine Million bestellten Briefwahlstimmen wird erst am Montag ausgezählt. Nur jene, die in einem anderen Wahlsprengel persönlich oder per Bote abgegeben wurden, wurden noch am Sonntag ausgezählt. Aufgrund der Briefwahl bleibt daher auch nach Auszählung aller Urnenwahlstimmen am Sonntagabend noch eine Schwankungsbreite von rund einem Prozentpunkt.

Steirer Gerald Grosz verfehlte persönliches Ziel

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sein Wahlziel jedenfalls erreicht – nämlich, schon im ersten Wahlgang für eine zweite sechsjährige Amtsperiode gewählt zu werden. Sein persönliches Ziel nicht erreicht hat unter anderem der Steirer Gerald Grosz: „"Das große Ziel wäre die Stichwahl gewesen. Das ist nicht gelungen, das ist der Wermutstropfen. Mein persönlicher Erfolg, der freut mich sehr – sechs Prozent ist nicht nichts. Das ist ein schöner Erfolg, mit dem man nach Hause gehen kann.“ Sein eigenes Ergebnis von knapp sechs Prozent sei ein „Achtungserfolg“, mit „lediglich 23.000 Euro Budget und ohne Parteiapparat im Hintergrund“ sei er zufrieden, sagte er gegenüber der Austria Presse Agentur.