Zapfhahn Tankstelle
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Weniger Spritverbrauch, aber noch viel Potential

Rund 935 Liter Sprit benötigt ein steirischer Haushalt pro Jahr im Schnitt – um 250 Liter weniger als noch im Jahr 2000, so eine Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ), nach dessen Ansicht noch mehr drin wäre.

Seit dem Jahr 2000 ist der jährliche Spritverbrauch steirischer Haushalte um 20 Prozent gesunken, heißt es in der Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria: Im Schnitt verursacht ein steirischer Haushalt durch das Autofahren 2.350 Kilogramm CO2 pro Jahr. Das Potenzial, den Spritverbrauch und damit Kosten und CO2-Ausstoß zu reduzieren, sei aber noch groß.

Geld und CO2 sparen

„Der um 250 Liter reduzierte Spritverbrauch erspart bei aktuellen Preisen rund 450 Euro an Spritkosten und vermeidet rund 620 Kilogramm CO2“, macht VCÖ-Experte Michael Schwendinger aufmerksam und ergänzt: „Der Spritpreis wird zwar am stärksten diskutiert, einen viel höheren Einfluss auf die Spritkosten hat aber der Spritverbrauch. Diesen zu reduzieren, spart viel Geld und vermeidet viel klimaschädliches CO2.“

Es könnte deutlich mehr Sprit gespart werden

Das Potenzial, den Spritverbrauch deutlich zu reduzieren, sei in der Steiermark groß: Während der reale Durchschnittsverbrauch der Benzin-Pkws der steirischen Haushalte von 8,7 Liter pro 100 Kilometer im Jahr 2000 auf nun 6,6 Liter gesunken ist, ist der Verbrauch der Diesel-Pkws um nur etwas mehr als einen halben Liter auf 6,4 Liter pro 100 Kilometer gesunken, informiert der VCÖ – aber sowohl Benzin- als auch Diesel-Pkw verbrauchen im Schnitt noch mehr als doppelt so viel wie das Drei-Liter-Auto, das die Autoindustrie bereits in den 1990er Jahren versprochen hat. „Wäre das Drei-Liter-Auto heute der Standard, dann wären die Spritkosten für Steiermarks Autofahrerinnen und Autofahrer nur halb so hoch und ebenso der CO2-Ausstoß der Autos.“

Spritsparendes Fahrverhalten hilft jedem einzelnen

Der Spritverbrauch könne durch das eigene Verhalten deutlich reduziert werden: Allein ein spritsparendes Fahrverhalten bringt – je nach bisherigem Fahrstil – eine Reduktion von 15 bis 25 Prozent. Besonders wirksam sei gleiten statt rasen, rasch in den nächsthöheren Gang zu schalten und vorausschauend zu fahren, informiert der VCÖ.

Weiteres Sparpotenzial könne man erreichen, wenn man kurze Strecken statt mit dem Auto möglichst oft zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt – immerhin jede zehnte Autofahrt sei in Gehdistanz, vier von zehn Autofahrten seien kürzer als fünf Kilometer und damit in Radfahrdistanz. Viel Geld kann schließlich auch mit dem Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr gespart werden, erinnert man beim VCÖ.