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APA/Barbara Gindl
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Gesundheit

Mehr Geld für Pflegefachkräfte in Graz

Der Personalmangel in Grazer Pflegewohnheimen führt dazu, dass man bei der Stadt nun mehr Geld in die Hand nimmt: Konkret soll den Pflegefachkräften der Geriatrischen Gesundheitszentren mehr bezahlt werden.

Am Montag beschloss der Verwaltungsausschuss der geriatrischen Zentren (GGZ) unter dem Beisein des Pflegestadtrates Robert Krotzer (KPÖ) 800.000 Euro mehr für das Pflegepersonal in den vier Pflegewohnheimen und der Albert-Schweizer-Klinik. So will man – früher oder später – alle Betten bzw. Plätze anbieten können. Derzeit seien 70 Betten aufgrund des Personalmangels nicht belegt.

Bis zu 175 Euro brutto mehr

Von den rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GGZ arbeiten insgesamt 200 direkt im Pflegewesen, sie bekommen ab Oktober mehr Geld, sagte Krotzer: „Es wird hier für diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegende 175 Euro brutto monatlich mehr sein, für Heimhilfen werden es 100 Euro sein. Und auch zusätzliche Abgeltungen für den Bereich von Stations- oder Pflegedienstleitungen – also alle verantwortlichen Tätigkeiten – wird es geben.“

Außerdem sollen Treueprämien nicht mehr erst nach 25 oder 40 Jahren ausbezahlt werden, sondern schon nach fünf oder zehn Jahren. Die Mehrkosten für das Pflegepersonal müssen aber vom Gemeinderat abgesegnet werden.

Mehr Praxisplätze geschaffen

Jörg Hohensinner ist Pflegedienstleiter in der Albert-Schweitzer-Klinik und betont, dass man zum einen ältere Arbeitnehmerinnen und -nehmer halten müsse – in den nächsten zwei Jahren werde die Pensionierungswelle die Pflege sehr treffen – und man müsse mehr Jugendliche in die Klinik bzw. die Pflegeheime holen, um attraktiver zu werden, etwa durch mehr Praxisplätze: „Wir hatten vor vier Jahren im Schnitt noch um die 350 junge Menschen, die sich in Ausbildung befanden. Dann haben wir erhöht auf 750-800 Plätze.“

Der Bedarf an Pflegeplätzen steigt aber weiter, weil die Gesellschaft älter wird. Der Pflegekräftemangel ist bereits in der Belegung der Betten aller Einrichtungen der Geriatrischen Gesundheitszentren Graz bemerkbar: Von 406 Plätzen können derzeit 70 Betten nicht vergeben werden – das sind knapp 17 Prozent Leerstand.