Entstanden ist das Projekt im Rahmen einer Diplomarbeit: Statt handschriftlich alle Schritte abzuhaken und zu protokolieren, wird das bei den Operationen im LKH Weststeiermark in Deutschlandsberg seit Anfang August am Bildschirm gemacht. Am Rechner sind dann alle wichtigen Informationen zum Patienten – wie Vorerkrankungen oder Medikation – hinterlegt.
Pilotbetrieb in Deutschlandsberg
Thomas Truskaller von der Forschungsgruppe Gesundheit am Joanneum Research sagt, dass auch bei der digitalen Checkliste Punkt für Punkt vorgegangen werde: „Bei der Überprüfung der Punkte müssen die Benutzer dann einfach nachschauen, zum Beispiel, ob die OP-Stelle markiert ist. Wenn sie nicht markiert ist, heißt es Stopp!
Die KAGes ist an uns herangetreten mit der Idee für die Digitalisierung der OP-Checkliste. Das haben wir gemacht, und jetzt sind wir soweit, dass wir die digitale OP-Checkliste in Deutschlandsberg im Pilotbetrieb haben und erste Schritte damit machen. Und ich bin zuversichtlich, dass das dann auch KAGes-weit zum Einsatz kommt und einen Beitrag leistet, die Sicherheit im Operationsumfeld zu steigern.“
Doppeldokumentationen werden vermieden
In Deutschlandberg zeigt man sich bisher mit dem Pilotprojekt zufrieden. Die Umstellung auf digitale OP-Checklisten bringe noch größere Sicherheit im Operationssaal, so Barbara Wagner, Leiterin der Abteilung für Anästhesiologie: „Man kann auf alle Fälle die Sicherheit der Patienten bei OPs noch weiter erhöhen, weil Doppeldokumentationen vermieden werden, weil relevante Warnhinweise zum Beispiel direkt aus dem Krankenhausinformationssystem in die OP-Checkliste hineinkommen und diese dann auch noch einmal dezidiert im Rahmen der Abfrage besprochen werden.“
Auch in Graz wird getestet
Auch an der Grazer Neurochirurgie hat man das System gerade versuchsweise eingeführt – noch ist aber nicht klar, ob die digitale OP-Checkliste an allen KAGes-Standorten ausgerollt wird.